A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 1. (1957)

PÁRDUCZ Mihály: Római császárkori lelet Miskolcon

52 PÄRDUCZ MIHÁLY kaum denken, und so können wir die obere Grenze des Zeitpunktes höchstens bis zur Mitte des II. Jahrhunderts hinzuführen. Es ist sehr interessant, dass sich auch die Scherben der mit grossmässigen Wel­lenzierden versehenen Eimer (Tai. II. 8, Tai. III. 18, 20, Tal IV. 10, 12.) melden. Es wurde schon die Gelegenheit ergriffen, darauf hinzuweisen 21 : diese Toneimer entwickeln sich aller Wahrscheinlichkeit nach von keltischen Überlieferungen, und es freuen sich in dem Gebiete des Karpathenbeckens — ausser der Bocksberger (Gellérts-berger) Spätlatenekultur — in der grossen ungarischen Tiefebene: „Alf ol­der" Sarmatenkultur auf die grosste Ausdehnung. Aber sie sind auch in Pannonién vorhanden. Die Zieren unserer Exemplare sind identisch z. B. mit den Zieren der entsprechenden Stücke des Adonyer römischen Heereslagers. 22 Deshalb können wir uns ihre Herkunft von einem Provinzialgebiet annehmen. Unsere Scherbenstücke vom Latentypus wurden an Taf. III. 17, T. IV. 1—2. 4, 7, '9, T. V. 12 (?) vorgeführt. Die Mehrheit gehört den Schüsseln an. Die rékonstruir­baren Schüssel typen: Latene C 2 , d. !h. Latene С —D sind als identische Formen zu betrachten. 23 Das wird durch die Scherben mit geschlichteten Wellenzierden a. Taf. II. 3. und noch mehr durch die mit gestreiften Zierden verfertigten Urnenscherben d. Taf. III. 17. bewiesen. Diese Einteilung zeigt uns die Zeiten gegen Anfang unserer Zeitrechnung. Wollen wir die bis nun erwähnten zusammenfassen, so können wir vor allem darauf hinweisen, dass die uns gegenwärtig zur Verfügung stehenden Beiträge der Datierung — die uns die Provinzialgefässs Cherben v. Taf. I. 9—10 darbieten — nicht wiedersprechen. Diese Datierung wird auch durch die Toneimerscherben bestätigt. Wegen der Zierenidentität mit den Adonyer Scherbenstücken möchten wir auch diese Typen der Gefässe — wie wir schon darauf hingewisen haben — zu den der Provinziaülherkünfte einreihen. Die Zeit der Adonyer Exemplare ist in dem Zeit­abschnitt von dem Ende des I. Jhs am bis zur Mitte des II. Jhs nach u. Zeitrecnung festzustellen. 24 Durch die chronologische Lage des Fundortes wird es unmöglich gemacht, den erwähnten germanischen Einfluss einem ostgermanischen Stamm (Vandalen) zuzuschreiben. Manche charakteristischen Zieren der Keramik lassen uns daran nicht zweifeln — wie wir es schon betrachtet haben —, dass wir mit dem Einfluss eines westgermanischen Stammes zu rechnen haben. In diesem Fall kann die Rede in diesem Gebiet nur von den Quaden sein. Es steht fest, dass die Funde und der bedeutende Teil der an ihnen befindlichen Zieren gehören nicht zu dem Formschatz der heute bekannten Quadenkeramik. Es steht also vor uns eine Mischkultur, die aber durch eine beträchtliche Zahl von Fun­dorten in den westlichen Gebieten von der Slovalkei, auf den Gegenden der oberen Teile der Vág, Turóc, Poprád, Hernád und Tarcal vertreten ist. Der südlichste Fundort liegt in Ardovo an der Sajó in der Slovakei. 25 Von der nach dem Hauptfundort als Puchover Kultur genannten Kultur gab Beninger das vollständigste Bild bis jetzt in einem schon mehrmals erwähnten Werke. Er hält die Grundschicht der Kultur für den illyr —keltischen Charakter, und dem Wesen nach bestätigt diese Behaup­tung auch J. Eisner, als er nicht ausdrücklich betreffs der Puehover-Kultur, aber in Bezug auf die West-Slovakei am Ende der Urzeit von illyr—pannonischen Stam­men spricht. 27 Beninger datiert das Bestehen dieser eigenartigen Kultur in das I —EL Jahrhundert n. u. Zeitrechnung. 28 Den Grad des Einflusses der Quaden hält er eben im Grunde der keramischen Gepräge 29 für bedeutend. Aber er sieht auch einen früheren germanischen Einfluss bestätigt. 30 Er denkt an einen Stamm der Bastarnen, an die Sidonen, die nach einer Angabe von Ptolemeus ungefähr an den Ort der Puchover Kultur lokalisiert sein könnten. 31 Er hält auch die Hypothese nicht unmöglich, dass er die Sidonen — vorausgesetzt auch eine illyrisch —keltische Grundschicht, — als träger der Puchover Kultur meine. 32 Laut des heutigen Stan­des der Nachforschungen ist diese Hypothese beruhigend nicht zu 'bestätigen. Der Miskolcer Fundort ist ein neuer Standort der Verbreitung der Puchover-

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