Fügedi Márta: A gyermek a matyó családban (Borsodi Kismonográfiák 29. Miskolc, 1988)

kirchliche Zeremonie angezeigt, welche die Mutter auch von den bisher bindenden Verboten befreit. Die Auswahl und der Pflichtenkreis der Paten­eltern zeigen viele lokale Besonderheiten. Traditionelles Pflichtgeschenk ist die sogenannte „Korozsma"-Tracht, die eine verkleinerte Darstellung der verzierten Volkstracht der Erwachsenen ist. Die Pflege des Säuglings wird beim Volk der Matyó auch der Arbeit, dem alltäglichen Leben der Fa­milie untergeordnet, sie wird durch unzählige abergläubische Elemente ge­färbt. Das Kleinkindalter beschäftigt sich mit der Gruppe der Kinder im Al­ter von 1-6 Jahren. Es zeigt die Bedingungen der Kleinkinder beim Essen, beim Schlafen, die charakteristischen Umstände des Waschens, der Klei­dung. Schon in diesem Alter spielt die religiöse Erziehung eine ernste Rol­le, wichtig ist die Aneignung der grundlegenden moralischen Normen, der Verhaltensregeln. Die Erziehungsmethoden sind - obwohl sie nicht konk­ret formuliert werden - aus den verschiedenen Formen und Stufen der Disziplinierung, Strafe und Belobigung abzulesen. Spiel und Arbeit er­scheinen praktisch gleichzeitig, ineinander verflochten im Leben des Klein­kindes. Die ersten Aufträge für Kleinkinder verfolgen eher das Ziel sie zu beschäftigen, damit sie nicht im Wege sind, aber bald werden den Kleinen auch solche Teilaufgaben anvertraut, die schon eine ernsthafte Hilfe be­deuten. Der Spielschatz spiegelt auch die Welt der Erwachsenen, ihr Leben und ihre Arbeit wider. Die einfachen, vielfach nur symbolischen Gegen­stände erfüllten in der Fantasie der Kinder und in dem damit verbundenen, die Welt der Erwachsenen nachahmenden Handlungsablauf ihre Funktion. Wir bekommen ein umfassendes Bild über die charakteristischsten Spiel­texte, über die als Spielzeug verwendeten Gegenstände, Dinge. Im Ver­laufe des Spieles beginnt sich schon der Aufgabenkreis der Geschlechter abzugrenzen. Im Kapitel mit dem Titel „Schulalter" wird der folgende Zeitabschnitt der sich erweiternden Welt der Kinder vorgestellt. Das Überschreiten der Schwelle der Schule bedeutet einen Meilenstein im Leben der Kinder. Durch die sich von da an vermehrenden Pflichten wird ihr Leben gebunde­ner. Mit dem Eintritt in die Schule verteilt sich Aktivität und Zeit des Kin­des auf Familie, Schule und auf den traditionellen Rahmen seiner Alters­gruppe und das kann vielmals auch zu Konflikten führen. Die Schule macht auch die Unterscheidung nach Geschlechtern bewußt. In diesem Alter übernehmen die Kinder auch einen immer größeren Teil bei der Arbeitstei­lung innerhalb der Familie, oft eindeutig auf Kosten der Schule. Das Schul­kind ist häufig schon eine ernstzunehmende Arbeitskraft, es kann sogar schon Geld verdienen. Hier behandelt der Autor detailliert das Anlernen der Kinder zur Arbeit, die Anwendung der Arbeitskraft des Kindes und ihre Nutzung. Die Knaben nehmen in erster Linie an der Arbeit der Män­ner teil, die Mädchen beginnen neben der Hilfe bei den Arbeiten der Frauen in der Wirtschaft sich das Anfertigen der mezökövesder Frauenar­beit von herausragender Bedeutung, der bunten Stickereien, anzueignen. 120

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