Fügedi Márta: A gyermek a matyó családban (Borsodi Kismonográfiák 29. Miskolc, 1988)

Bei den Spielen dieser Altersklasse dominieren die Gesellschaftsspiele, bei denen die Kinder ihre Geschicklichkeit, ihren Mut. ihr Können bei Spiel und Tanz zeigen. Nach der kürzeren oder längeren Schulzeit verändert sich das Leben der Kinder in der Matyö-Gesellschaft bedeutend. Sowohl in der Familie, als auch in der Dorfgemeinschaft werden die „Schulabsolventen" schon an­ders behandelt. Die Mitglieder dieser Altersgruppe hatten aber eher mehr Pflichten als Rechte. Die Möglichkeiten der Größeren waren durch eine Reihe von Verboten vor ihnen verschlossen. Trotz dieser Verbote beginnt in diesem Alter das Selbstständigwerden, die Verbindungen zu den Eltern lockern sich, der Knabe gelangt neben den Vater in den Stall heraus, viele Kinder kommen an fremde Stellen als Gesinde, Kindermädchen, kleine Diener. Die Ärmeren beginnen in diesem Alter schon das Leben als Ge­dingarbeiter. Zu Hause, in der Wirtschaft der Familie, erledigen sie auch schon viel selbstständiger ihre Arbeiten. Die Pubertätszeit ist in jeder Hin­sicht eine Übergangszeit im Leben der Jugendlichen und sie ist als Vorbe­reitung zur nächsten Altersgruppe zu betrachten, in der sie schon vollbe­rechtigte Mitglieder der Gemeinschaft der Jugendlichen werden. Entgegen der Verbote ahmen sie schon in Vielem die Sitten der Größeren nach. Dies ist ein Übergang zwischen dem Kindes- und dem Erwachsenenalter, aber weder das eine, noch das andere ist bereit die Heranwachsenden aufzu­nehmen, sie anzuerkennen. Die an der Grenze der beiden Lebensalter ste­hende, die Schulkinder verachtende, die Jugendlichen dagegen bestaunen­de, beneidende Gruppe wird zu einem eigenartigen, zurückhaltenden Be­tragen gezwungen. In ihrem Leben wird die Bedeutung des Spiels zurück­gedrängt, gleichzeitig können sie aber an den Vergnügungen der Größeren noch kaum teilnehmen. In ihrer Arbeit wurde von ihnen aber eine hochgra­dige Selbstständigkeit und oft eine ähnliche Leistung wie von den Erwach­senen erwartet. Beim Übertritt vom Pubertätsalter in das zur Heirat reife Alter gab es traditionelle Riten. Bei den ins heiratsfähige Alter tretenden Mädchen bil­deten sich in Mezőkövesd keine formellen Weihebräuche heraus, das wurde eher mit irgendeinem Anlaß verbunden. Wichtigstes Kriterium wa­ren die Tatsachen ihrer Bekleidung mit der Tracht der „Großen Mädchen" , des Empfangs der Verehrer und der Erlaubnis zum Tanz zu gehen. Die Weihe zum Jüngling bedeutete auch die Befreiung von den Verboten der Heranwachsenden. Danach durfte geraucht werden, in den Gasthof gegan­gen werden, sogar Raufen durfte man sich. Man konnte frei zu den Mäd­chen und zum Tanz gehen. Für seine Arbeit bekam der Jüngling den den Männern zustehenden Lohn, man erwartete aber von ihm auch die Ar­beitsleistung der Erwachsenen. Die einheimische Bezeichnung für die ins heiratsfähige Alter getretenen Mädchen ist „eladólány" („zu vergebendes Mädchen"), der Knabe wird nach dem „suhanc" („Jungen") von da an zum „legény" („Burschen"). Zur Weihe der Burschen ist in Mezőkövesd auch ein ritualer Brauch entstanden, das ist die „Segnung der neuen Burschen". 121

Next

/
Thumbnails
Contents