Veres László: Magyar népi üvegek (Borsodi Kismonográfiák 28. Miskolc, 1989)

nis ablegen. Es geht nur darum, daß wegen des hohen Preises des Lases für die ungarische Bauernschaft die Beschaffung von Trink- und Lagergefäßen aus Holz und Keramik vorteilhafter war. Die volkstümlichen Glaswaren haben in der ungarischen Glaskunst die Beständigkeit, die Kontinuität geschaffen. Sie sicherten immer in den ver­schiedenen Stilen die Übergänge, die Bildung zu den Traditionen. Die Formen der volkstümlichen Glasartikel spiegeln die Zeitlosigkeit wider. Die in unga­rischen Museen und und Privatsammlungen zu findenden gläsernen Exponate können in Hinblick auf Form und Funktion in vier Gruppen eingeteilt werden. Trinkgefäße, Lagergefäße, zu kultischen Zielen benutzte Glaswaren und Ge­genstände mit besonderer Bestimmung. Die meisten Glasgegenstände können in die Gruppe der Trink- und Lagergefäße eingereiht werden. Die Wein- und Schnapsflaschen sind die häufigsten. Bei dieser Produktart bildete sich noch im XIX. Jahrhundert keine einheitliche Form heraus. Die kugelförmigen, mit einem langen Hals versehenen Flashchen werden immer enger, ihr Halsteil wird länger, bis sie etwa in der Gegend der Mitte des XIX. Jahrhunderts ihre heute bekannte Form erhalten. Bis zum Ende des XIX. Jahrhunderts war es Sitte auf dem Flaschenkörper Glassiegel anzubringen, die überwiegend die Anfangsbuchstaben des Namens des Bestellers enthiel­ten. Dies vertrat im weiteren das Etikett. Die Wein- und Schnapsflaschen wurden im allgemeinen aus grünem und weißem Glas hergestellt. In die Gruppe der flaschenartigen Glasartikel sind auch die weit verbrei­teten Ballons aus Glas einzuordnen. Diese waren eigentlich große Flaschen, die zur Lagerung von Wein und Essig dienten. Die meisten Glasballons wur­den in den Glashütten von Süd-Transdanubien hergestellt. Bei der Gattung der Lagerbehälter waren die Milchflaschen und Ein­weckgläser sehr häufig. Während die Flaschen und Gläser nicht verziert wur­den, waren die Milchflaschen und Einweckgläser oft verziert. Es war Brauch diese Arten von Produkten in ein Drahtnetz geblasen herzustellen, so daß auf dem Körper der Gefäße schraubenförmige oder netzartige Bahnen zustande­kamen. Die so entstandene plastische Verzierung hob mit der Lichtund Schat­tenwirkung besonders die Schönheit der Formen der Glaswaren hervor. Im Gegensatz zu den Lagergefäßen war die überwiegende Mehrzahl der 146

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