Kamody Miklós: Észak-Magyarország hírközlésének története (Borsodi Kismonográfiák 22. Miskolc, 1985)

Eine andere Post von regem Verkehr auf dem Gebiet war Erlau, wo zwischen 1790 und 1810 Antal Sötér und seine Familie die Post leitete. Von ihm in 1796 herausge­gebene Informationstafel ist als wertvolles Zeitbild zu betrachten. Inerster Hälfte des 19. Jahrhunderts haben hochadelige Personen die Poststatio­nen am Sitz ihres Gutshofes mit Erbschaftsrecht vorzugsweise erworben und Administ­ratoren angestellt. Die Studie beschäftigt sich mit den schlechten Strassenzuständen der Zeit, wo­durch die Fahrt mit der Diligence langsam und unbequem war. Die bevorrechteten Per­sonen haben die Instandhaltung der Strassen auf die Bevölkerung der Dörfer agbewälzt, die doch nicht imstande ware dies durchzuführen. Die Verpflegung und Übernachtung für die Fahrgäste liess noch sehr viel zu wünschen übrig. Reiseberichte von bekannten Persönlichkeiten werden in der Studie erwähnt. Für die Zeit war es charakteristisch, dass die aus Beförderung stammenden Ein­kommen nicht dem Monarch einflössen (regale), weshalb Beförderungsinstitutionen, Frachtfuhrleute ihr Gewerbe betrieben furften. Auf unserem Gebiet hat die Eilwagen­Anstalt Pest­Eperjes der Post starke Konkurrenz gemacht. Die ungarische Sprache wurde auch an der Post in der Reformzeit (1844) einge­führt. Poststempel von ungarischer Sprache wurde verfertigt, der Amtseid auf ungarisch abgelegt, wie es durch Eidsprotokoll der Ausgabestelle Tokaj bestätigt wird. Die Bürgerrevolution 1848/49 hat die Eigenart der ungarischen Post vorwiegend in Äusserlichkeiten hervorgehoben. Zufolge der eingetroffenen Wende bestand keine Möglichkeit die geplannten Änderungen vollzuführen. Nach Niederlage des Freiheitskrieges wurde Ungarn bis 1867 als Kronland Öster­reichs verwaltet, die Post funktionierte im Sinne der Gesetzbestimmungen des Kaiser­reiches. Durch passiven Widerstand nahm die Nation anfänglich Abstand die fremd gewordene Post in Anspruch zu nehmen, selbst wenn solche nützliche und zeithafte Massnahmen eingeführt wurden als die Briefmarke (1. juni 1850). Die erste österreich­ungarische Briefmarke hatte auch ein selbst erzeugtes, perforiertes Exemplar, das in Frühling 1852 in Homonna erschien, dann war in Tokaj bis 1854 fortdauernd gebräuch­lich, als dann eingestellt wurde. Im Laufe von vielseitiger Nachforschung hat der Ver­fasser aufgedeckt, dass diese Exemplare von Ferenc Bazony, Postausgeber hergestellt, und dadurch der heimischen Briefmarkenperforierung sechs Jahre vorangegangen wurde. Aufgrund der zum Vorschein gekommenen Dokumente befasst sich die Studie eingehend mit der Vergangenheit, Personallage der Post in Tallya. Nach der Ausgleich von 1867 hat die Post sich bemüht mit der beschleunigten kapitalistischen Entwicklung Schritt zu halten, die die gesteigerte Beanspruchung der Ar­beitskraft mit sich brachte. Die Grossämter, u. a. das Miskolcer Amt wurden in schatz­amtliche Verwaltung-genommen, die Zahl der Kleinämter vermehrte sich. In 1886 wurde die Sparkassendienstleistung eingeführt. Infolge der raschen Umsatzsteigerung und Er­weiterung an Geschäftszweigen (Telegraph, Ferngespräch) wurde die Miskolcer Post in 1881 und 1891 in neuem Mietobjekt untergebracht. Die Eisenbahnbeförderung wurde in Nord-Ungarn auf der Linie Theisser Eisen­bahngesellschaft in 1859 eröffnet. Gleichzeitig war noch die Postkutsche in Betrieb. Bezüglich der Anordnung des Bahnhofes kam es zwischen der Gesellschaft und der Stadtobrigkeiten zu Gegensätzen, die die Anordnung des Bahnhofes ausserhalb der Stadt zur Folge hatte. Durch die Eröffnung der Linien: Miskolc-Kaschau (1860), Budapest­Miskolc (1870) und anderer Nebenlinien hat der Bahnhof in Miskolc ein separates Pos­tamt erhalten, das in 1880 bereits als Vorstand für die Postambulanz tätig war.

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