Paládi-Kovács Attila: A Barkóság és népe (Borsodi Kismonográfiák 15. Miskolc, 1982)
Das Ackerland wurde auf Kosten der Wälder erweitert; die Rodungswirtschaft bestand seit dem Mittelalter bis zum Beginn dieses Jahrhunderts. Die steilen Hänge wurden mit der Hacke bestellt (Abb. 6), da man nicht überall pflügen konnte. Das wichtigste Getreide ist der Roggen. Die Ernte erfolgte auf herkömmliche Art mit der gezahnten Sichel und galt als Frauenarbeit. Erst in den Jahren zwischen 1910 und 1920 trat an Stelle dieses Arbeitsgerätes die Sense. In ihrer Mehrheit blieben die traditionellen Ackerbaugeräte bis zu den 1950er Jahren in Gebrauch (A bb. 14-19). Der Roggen wurde mit dem Dreschflegel gedroschen, der Weizen und die Gerste mit Pferden ausgetreten. Bis zu den angehenden 1960er Jahren beschäftigten sich die Frauen mit der Hanfverarbeitung, mit Spinnen und Weben. Das wichtigste Hausgewerbe war die Herstellung von Leinwand aus Hanfgarn. Das Kleingewerbe war unbedeutend, bestenfalls konnten in einem Dorf ein Schmied und ein Wagner auskommen. An den größeren Bächen standen Wassermühlen und kleine Hammerwerke. Die Traditionen der Schmiedekunst reichen bis ins Mittelalter zurück. Gegen Mitte des 19. Jh. gewannen die Förderung der Braunkohle und die moderne Eisenverhüttung erheblich an Bedeutung. 4. Typische Traggeräte des Barkósdg-Gebietes waren das Rückentragtuch, der Rückranzen und der Tragkorb (Rückenkorb), die durchweg von den Frauen benützt wurden (Abb. 28, 30-31). In kleineren oder größeren Tüchern trugen sie Kuchen und Brot, während in früheren Zeiten die Säuglinge in einem langen Leintuch über die Schulter gebunden wurden. Tongefäße trugen sie in Tragnetzen (Abb. 32). Die Männer trugen Säcke in einem Holzrahmen, den Dünger in einem Schrägen. Zum Wassertragen wurden stellenweise kleine Fässer, Holzgefäße oder ein Schulterjoch benützt. Der Schlitten wurde nur im Winter benützt und von Pferden oder Ochsen gezogen. Die Holzhauer beförderten das Meterholz in kleinen Schlitten mit zwei Stangen. Zweiradkarren gab es nicht in jedem Dorf, zumal es nur von Schäfern, armen Leuten und Zigeunern benützt wurde. In den Bauernwirtschaften gab es nur Vierradwagen, in größeren Höfen sogar 3 bis 4 verschiedene Sorten, jede zu einem anderen Zweck. Ein langer Wagen diente zum Einführen von Heu und Getreide (A bb. 35), ein kürzerer zum alltäglichen Gebrauch. Der dritte Typ war eine leichte, schmucke Kutsche zur Personenbeförderung, oder zum Marktgang. In den meisten Dörfern wurden die Ochsen in der ersten Hälfte des 20. Jh. schon völlig vom Pferdegespann verdrängt, doch dienten die Ochsen in einzelnen Dörfern bis zu den 1960er Jahren als Zugvieh. Sowohl die Ochsen als auch die Pferde wurden paarweise eingespannt. Zu Beginn dieses Jahrhunderts war auch das Vierergespann keine 201