Paládi-Kovács Attila: A Barkóság és népe (Borsodi Kismonográfiák 15. Miskolc, 1982)

Seltenheit. Die Ochsen zogen den Wagen mit einem Halsjoch, die Pferde mit einem Brustgurt. Schon in den früheren Jahrhunderten waren die Barkós weit und breit als Viehhändler bekannt. Sie kauften Pferde und Ochsen in der Theiß-Gegend und setzten sie im Oberland (heute: Slowakei) ab, und betrieben auch den Zwischenhandel von Schafen und Schweinen. Die Frauen tragen Lebensmittel — vor allem Molkereiprodukte, Eier und Geflügel — in die Industriezentren zum Verkauf (Abb. 36). 5. Für das i?ű/"/:ósa£-Gebiet sind die kleinen Dorfsiedlungen bezeich­nend, Einzehöfe und Städte gibt es hier keine. Die Dörfer liegen ausnahmslos in den Tälern, entlang der Bäche. Ihr Grundriß weist zumeist eine Reihen­struktur auf; kleinere Dörfer bestehen aus einer einzigen Straße. Die Grund­stücke sind vorwiegend schmal und bandförmig, doch gibt es in den ehemali­gen kleinadeligen Dörfern auch blockförmige Grundstücke. An der Grenze zwischen den Gärten und den Feldern war die Siedlung von einem Zaun umringt, den nur bei den Straßen die Dorftore unterbrachen. Typisch ist der sog. „Langhof", in dem 4—5, zuweilen sogar 8—9 Wohnhäuser in einer Reihe stehen. Ursprünglich wohnten darin Geschwister und Verwandte. Die Bevöl­kerung der kleineren Dörfer setzt sich aus den gleichnamigen Familien von je 2—3 Gentilorganisationen zusammen. Diese verwandtschaftlichen Gemein­schaften besetzen je einen Teil der Siedlung, der ihren Namen tragt. Bis Mitte des 19. Jh. war das wichtigste Baumaterial das Eichenholz, zum Dachdecken wurde Roggenstroh benützt. Das aus Balken errichtete Blockhaus existiert heutzutage nur mehr in den Erinnerungen; Pfettendach und Balkengerüst sind lediglich an einzelnen Wohnhäusern und Scheunen zu beobachten. Die Holzwand der Wohnhäuser wurde innen und außen mit Lehm verkittet und getüncht (Abb. 38). Das Hausdach ruhte auf der Pfette, die an beiden Enden des Hauses von je einer eingegrabenen Strebe getragen wurde (A bb. 39). Wenigstens seit 100 Jahren wird fast ausschließlich das sog. Gerüstdach gebaut, welches keine Pfette erfordert. Das Dachwerk wurde mit kleinen Strohgarben bedeckt; an Stelle dieser Technik trat in diesem Jahrhun­dert allmählich der Dachziegel. Um die Jahrhundertwende gab es in der Mehrheit der Wohnhäuser drei Räumlichkeiten, von denen nur die große Stube geheizt werden konnte. Zu diesem Zweck diente ein großer, flacher Ofen, dessen Rauch in den Dachboden geführt wurde (Abb. 40). Das Haus hatte keinen Rauchfang. Der Stube schloß sich ein enger Eingangsraum an, darauf ging die ungeheizte Kammer hinaus, die als Schlafstätte der jungen Frauen diente. 202

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