Veres László: A Bükk hegység üveghutái (Borsodi Kismonográfiák 7. Miskolc, 1978)

wurden. Ihre Besonderheit isnd der dicke Boden, der ein wenig gedungene, bauchige Körper, der breite, gebogene Hals, der breiter werdende Auslauf, die abgekniffene Tülle und der improvisiert an­gebrachte Henkel (Bild 14). Innerhalb des Types ist die senkrechte und waagerechte Rippenverzierung sehr häufig. Die Verzierungen sind drei- oder mehrreihig, auf dem Bauch oder Hals des Gefässes (Bild 15). Auf einzelnen Krügen kommen sowohl senkrechte als auch waagerechte Verzierungen vor (Bild 16). Das Bemalen der Krüge begann um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. An­fangs war der schmale blaue um den Auslauf laufende Streifen die Hauptverzierungsart, die einen Übergang von der Verrippung zum ganz blauen Glaserzeugnis darstellte (Bild 17). Ab Mitte 19. Jahr­hundert ist die Bemalung der Krüge mit Ölfarbe charakteristisch, auf den fast zylinderförmigen Krug wurden romantische Land­schaftsbilder und Blumenkompositionen von äusserst niedrigem Niveau gemalt (Bild 18—19). Die meisten Glasserzeugnisse aus dem Bükk-Gebirge in künst­lerischer und formaler Hinsicht grosse Ähnlichkeit mit den Pro­dukten anderer zeitgenössischer ungarischer Glashütten. Das erste bekannte Erzeugnis aus dem Bükk-Gebirge entstand im Versuchs­stadium der Hohlglasherstellung und unterscheidet sich kaum von den im Gussverfahren hergestellten Produkten (Bild 1). In Hinsicht auf Form und Verzierung ist „bokály" ein typisches Produkt des 18. Jahrhunderts. Nicht nur die Form, sondern auch der spiralför­mige schmale Glasfaden, der auf das glühende Glas geklebt wurde, geben die für die Epoche charakteristische Besonderheit (Bild 3). Ähnliche Fadendessins zieren im allgemeinen die grünen und weissen flachen Halbliter-Feldflaschen (Bild 4). Die meister Er­zeugnisse erhielten ihre Besonderheiten nicht durch nachträglich aufgetragene Verzierungen oder durch die konkave oder konvexe Ausbildung der Formen, sondern durch die einfachen, beschwing­ten, harmonischen Vorbilder aus der Natur, denen sie die Schab­lonen aus Holz oder feuerfestem Lehm nachbildeten. Diese ein­fachen, aber doch beständigen Formen bewahrten die Schnaps­gläser (Bild 2), die für den Getränkeausschank hergestellt wurden, die Milchgläser (Bild 5—6), die Flaschengläser (Bild 7), die ölleuch­ter (Bild 8) und die Fliegenfänger (Bild 10). Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts arbeitete in dem Üjhutaer Betrieb schon Meis­ter, die geblasenen, grösserer Behälter mit plastischer Verzierung herstellte. Grosse Sachkenntnis verlangende Meisterschaft zeigen die Flaschenfuttergläser (Bild 11) und die Essigballone (Bild 12). In den Óhutaer, Üjhutaer und Répáshutaer Betrieben wurden die Glasgegenstände geblasen. Die so hergestellten Gegenstände beanspruchten keine weiteren Arbeitsgänge zur endgültigen 65 Formung und Verzierung, sobald sie von der Pfeife gelöst wurden.

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