Müller-Walter Judit: Mehr als Lebensgeschichten. Schicksale (Pécs, 2010)

Wir wissen, dass wir noch, vor gewaltigen Aufgaben stehen, aber wir sind auf unsere Heimkehrer vorbereitet und bitten alle Heimkehrer ihre Angehörigen aufzusuchen euer Zuhause strärkt unsere Reihen und -unsere Kraft, weil wir nur mit der Kraft der Massen Ergebnisse erzielen können, nur in der Gemeinschaft können wir für uns Ergebnisse erziehlen, nur gemeinsam können wir Stütze dem Kampf um Frieden sein und Erbauer der ungarischen Volksdemokratie. Die Gemeinschaft der ehemaligen Kriegsgefangenen nimmt sich jedem ehemaligen Kriegsgefangenem an. Informationen An unsere heimgekehrten Kameraden Kamerad! Lese folgende Informationen aufmerksam durch, denn sie enhalten unentbehrliche Wegweiser zur Wiedereingliederung in den Lebensalltag. A) Empfang, Unterstützung bis zur Rückkehr an den Wohnort 1. Die aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrenden sind als Heimkehrer zu bezeichnen: Darunter zählen all jene, die nicht während des Militärdienstes, Aushilfsdienstes oder Wehrdienstes in Kriegsgefangenschaft geraten und von dort zurückgekehr sind, weiterhin jene die im Leisten ihres Militärdienstes in Gefangenschaft geraten sind, die nach ihrer Rückkehr nicht erneut in das stehende Heer aufgenommen wurden, oder aus bestehenden Regelungen herausfallend, in den militärischen Ruhestand entsandt wurden, schließlich jene ungarischen Staatsbürger, welche auf ungarischem Staatsgebiet in Gefangenschaft geraten sind und von dort heimkehren. Die Aufgezählten bezeichne man nur als Heimkehrer, welche aus dem Gebiet der Sowjetunion zurückkehren. 2. Empfang der Heimkehrer. Die Heimkehrer empfängt im Lager der Kriegsgefangenenübernahme in Debrecen eine Gesandschaft des Ministers für das Volkswohl und eine Untersuchungsgesandtschaft. Hier bekommt jeder Heimkehrer einen Kriegsgefangenenausweis und ein Dokument über den ärztlichen Befund. Der Kriegsgefangenenausweis und der dazugehörige ärztliche Befund sind im eigenen Interesse gut aufzubewahren. Auf diese Weise ist keine Behörde befugt sie zu irgendwelchen Tätigkeiten einzuziehen. Wenn Sie ihren Kriegsgefangenenausweis verlieren, melden Sie dies unverzüglich bei der Staatspolizei, bitten um einen Bestätigung ihrer Meldung und wenden sich schriftlich an die verantwortliche Kriegsgefangenen-Dienststelle, die ihnen eine Kopie des Original- Dokuments zustellen kann. Es lebe Mátyás Rákosi, der die Kriegsgefangenen heimgeführt hat! Ausschnitt aus der Broschüre „Informationen für unsere heimgekehrten Kameraden" . Die kleine Informationsbroschüre wurde in Debrecen an die Heimkehrer verteilt. Debrecen war der erste Untersuchungsort auf ungarischem Boden. Einmal bereits war dieses Exemplar für den Ofen bestimmt, doch zum Glück entschied sich Tante Resi dagegen, und erhielt es so der Nachwelt.

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