Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 25 (1980) (Pécs, 1981)

Néprajztudomány - Olsvai Imre: Mit köszönhet a magyar népzenetudomány és zeneművészet Vikár Bélának és Berze Nagy Jánosnak?

280 Was hat die ungarische Volksliedforschung und Musikkultur Béla Vikár und János Berze Nagy zu verdanken ? IMRE OLSVAI Wiewohl keine geschulten Berufsmusiker, leiste­ten doch Vikár und Berze Nagy mehr als jene, die es betraf, zeitgemässes Tun. Als einer der Ersten in Europa war Béla Vikár 1895 mit seinem Phonograph ausgezogen, Volkslie­der zu sammeln. Durch eben diese Aufnahmen sa­hen sich dann die beiden jungen Komponisten Ko­dály und Bartók zu gleichem Unternehmen bewegt. Vikár hatte während einer Zeit von anderthalb Jahr­zehnten 1942 Melodien aus 112 Ortschaften 22 Ko­mitate zu Walze gebracht, wovon 37% das sieben­bürgische, 34 das transdanubische, 23 das nord­ungarische und б das tiefländische Mundartgebiet repräsentierte, - ein deutlicher Beweis, dass es ihm besonders auf die Randgebiete ankam. Kodálys wie auch Bartóks Sammlerwege richteten sich genau nach der Vikárschen Geographie. An Vikars Sammlungen sowie seiner Kalevala­Übersetzung erneuerte sich nicht nur der kompo­sitorische Stil von Kodály und Bartók, auch in Dichtung, Theater, Film machte sich manche neue Anschauungs- und Ausdrucksweise bemerkbar. (Als exemplarisch für den Ausmass einer solchen Wir­kung dürfte wohl auch das angeführte Attila-József ­Gedicht gelten, dessen Formgestaltung, Parallelis­mus und Wortschatz den markanten Einfluss eines von Vikár gesammelten Traditionsgesanges zeigen.) Vor 1929 war im Komitat Baranya kaum von einer Volksliedsammlertätigkeit zu reden. Nun ge­lang es dann János Berze Nagy, unter Mithilfe sei­nes aus 56 Volksschullehrern beziehungsweise Geist­lichen rekrutierten Sammlerteams 1940 eine drei­bändige Ausgabe mit 736 Baranyaer Melodien aus 64 verschiedenen Ortschaften zu veröffentlichen. Schon 1941 machten sich Kodály und einige Shüler von ihm an die Arbeit, möglichst viel von diesem an Kunst- und musikalischen Stilarten überaus reich­haltigen Material auf Schallplatten und Tonbändern festzuhalten. Dabei stellt zum Beispiel das in No­ten mitgeteilte Lied einen völlig neuen Melodietyp dar, zu welchem sich bis heute noch keine Variante aus anderen Gegenden gefunden hat. 3 Kodály Zoltán.- Szombathely. Válasz a polgármes­ter üdvözlő szavaira. In: Visszatekintés (szerk. Bónis Ferenc). Budapest 1964, 1974/ 2 . I. kötet 122. oldalán.

Next

/
Thumbnails
Contents