Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 24 (1979) (Pécs, 1980)
Művészettörténet - Mendöl Zsuzsanna: 18. századi szekrények a Janus Pannonius Múzeum bútorgyűjteményében
18. SZÁZADI SZEKRÉNYEK 353 Das Landesamt für Denkmalschutz gab für die Ausstellung einige vor der Zerstörung des Krieges gerettete und an einem Platz aufbewahrte Schlossmöbel, welche für die Einrichtung der Budaer Burg früher gekauft wurden, wie: Renaissance Truhe, Tisch, barokker und klassizistischer Schrank. Nach der Herstellung der Ausstellung ging auch weiterhin auf dem Bezirksgebiet die Aufforschung, Inbetrachtnahme und der Ankauf vom Kunstgewerblichen Museum unter fachlicher Unterstützung vonstatten. Von der in der Stadt angesehenen vergangenen Künstler-Fabrikanten Familie, Mattyasovszky Zsolnay, kauften wir auch aus ortsgeschichtlichen Interesse bedeutsame früh-klassizistische und aus dem Biedermeier stammende Möbel, deren Gesamtheit in der nächsten Zukunft in dem entstehenden Zsolnay Erinnerungszimmer zur Ausstellung kommen können. Wenige Stücke haben wir in unserer Sammlung die aus verschiedenen Institutionen und aus verstaatlichten Stiften stammen, weil die nur nach 20 Jahren der Verstaatlichung versammelt wurden. Ausser der für die Siklóser Ausstellung gekaufte Empire Salon Einrichtung, die aus der Sombereker Mirbach Herrenhof stammt, und der Neurokoko Sitzgarnitur, von der Familie Zimány gekauft, ist lediglich ein historisirendes Spesezimmer einer Pécser bürgerlichen Familie als zusammenhängendes Ensemble in unserer Sammlung. Die Herkunft die aus der Übergabe vom Landesamt für Denkmalschutz stammenden Möbel ist unbekannt. Nicht besser ist die Lage der im Bezirk, oder der in Pécs gesammelten Stücke: Der häufige Wechsel der Besitzer hinterliess keine Spuren, der Besteller und Hersteller ist unbekannt So stehen uns gegenwärtig nicht genug Daten und Gegenstände zur Verfügung, dass die archivarische Forschung die Daten des Nachlassverzeichnisses mit dem Material verbinden kann. Da sich Verfertiger der Möbel zumeist nicht meldeten, kann man sie nur zu den unbekannten Stummen beziehen. Die aus dem 17—20. Jahrhundert stammenden Möbel, meist aus adligen und bürgerlichen Wohnungen, sind in unserer Sammlung gegenwärtig annähernd 150 Stück. Dieses Mal gab maii zur Möbelgruppe lediglich nur ein charakteristisches Stück, einen aus dem 18. Jahrhundert stammenden Kleiderschrank lernten wir kennen. Die verkürzte Bekanntmachung der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Schränke: Unsere zweitürige Kleiderschränke führen uns durch das ganze 18. Jahrhundert, sie sind Varianten der verschiedenen Stilbestrebungen dieses Jahrhunderts. Dieser Typ des Lagermöbels drückt die Kiste auch aus dem Bürgerlichen Gebrauch in West-Europa hinaus und wurde ein unentbehrliches und repräsentatives Stück der adligen und bürgerlichen Wohnung. Während dieses Jahrhunderts wurde dieser Schranktyp, der in der bürgerlichen Entwicklung an der Spitze stehendem Niederland und in Süddeutschland hergestellt wurde, auch für Europa massgebend. In der ungarischer Möbelferngang komme dieser Typ auch durch deutsche Vermittlung vor. Die aus dem Gebiet des Habsburgischen Reiches und des Deutschen Reiches eingewanderten Tischlergesellen — deren Siedlung in den von den Türken befreiteten Gebieten in Ungarn die beginnende industrielle-Entwicklung ermöglichte — wirkten sich auch fördernd auf diese Vermittlung aus. Der Schrank, deren Anfertigung viel Arbeit verlangte und sein daraus stammender Wert und sein Massivität verursachte, dass er in der Wohnung selten ausgetauscht wurde, folgte deshalb langsamer dem Stilwandel. Die aus dem 18. Jahrhundert stammenden Kleiderschränke des Janus Pannonius Museums — besonders am Ende dieses Jahrhunderts in grosser Zahl vorkommenden frühklassizistischen Schränke mit gleichem Aufbau und mit wechselden Verzierungen — laut dem Vergleich mit den publizierten ungarischen Möbeln — können wir sie in ihrer Mehrzahl für adligen und bürgerlichen Gebrauch gefertigte ungarishee Arbeiten halten. Bezeichnend ist für diese Schränke die Anwendung der Schnitzerei anstatt der eingelegten Verzierung und Bedeckung, die grössere Fachkentnisse erfordert und kostspieliger ist. Wir können sie laut ihrer Formen in zwei Typen einteilen: Schränke mit gebogenem Gesims Die zweitürigen Schränke mit prismatischem Korpus, vorn mit geschnittener Kante, oben mit gebrochenem Bogen oder in der Mitte erhobenen Gesims abgeschlossen, bewahren in augenfälliger Weise — besonders wegen ihrem Abschluss — noch die Barokk-Tradition. 1. Schrank, um 1760. Nussbaum, H: 234 cm, B: 127 cm; T: 49 cm Aus der Übergabe des Amtes für Denkmalschutz Inv. Nummer: 70.154 (Bild 1.) Das geschnitzte Rokoko-Ornament und die Proportion des Schrankes betonen seinen provinzialischen Charakter. Dies bezeugt auch Szabolcsi in seinem Buch (Möbelkunst in Ungarn an der Wende des 18.-19. Jahrhunderts) „... an den Türen wird mit Hilfe von Verzierungen, 'primitive Konstruktion', die Füllung nachgeahmt." 2. Schrank um 1780 (Eiche, H: 218 cm; В.: 163 cm; T: 38,5 cm aus der Übergabe des Amtes für Denkmalschutz Inv. Nummer: 70.156 (Bild 2.)