Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)
Természettudományok - Horvát Adolf Olivér: Potentillo-Quercetum (sensu latissimo) Wälder, I.
POTENTILLO — QUERCETUM (SENSU LATISSIMO) — WÄLDER, I. ADOLF OLIVER HORVÁT Abstract (Potentillo — Quercetum sensu latissimo forests, I.). These forests may appear in various forms. Its Libbert-type is Sarmata in nature with Potentilla alba, while in Hungary it is of different nature. The Mecsek-type is a transition to the Balkan Quercetum farnetto-cerris. Its Italian and Iberian types are found at 1000 m altitude, between Quercion pubescentis and Fagion belts. — This first part lists the character species of the association and discusses the northern and eastern types of the association. I. METHODOLOGISCHE GESICHTSPUNKTE Als ich in Neapel den Herrn Professor Giacomini besuchte, welcher seitdem nach Rom versetzt wurde, lenkte er meine Aufmerksamkeit auf den Umstand, daß es in den Appenninen zwischen der Zone Quercion pubescentis und der Zone Fagion eine weitere Zone gibt, und zwar die Zone Quercion cerris. Hier liegen die in italienischer Sprache cerreto genannten, auf anthropogene Art stark gestörte Wälder. Der Name der Zerreiche kommt auch in vielen Ortsnamen italienisch vor. Diese Zone bildet einen Übergang zwischen den Flaumeichenwäldern und Buchenwäldern und umfasst die Elemente beider Assoziationen. Nachdem bei uns in Ungarn, im Ungarischen Mittelgebirge und in Transdanubien, somit auch im Mecsekgebirge ähnliche Assoziation weit verbreitet ist, bildet das Quercetum írainetto-cerris auch auf der BalkanHalbinsel etwa 30% der Wälder. Deshalb hat mich Professor Ciacomini aufgefordert, diese Assoziation zu studieren. Später besuchte ich Italien mehrmals und besitze somit Aufnahmen über die Cerreti ined. Potentillo micranthae-Quercetum cerris Horv. 73. Diese Bitte gab den Anlass zum Studium der Potentillo-Quercetum s. 1. Wälder im Wege der Literatur und der Geländeforschung gleicherweise; aber während in der Sowietunion, in Deutschland, in Polen und in der Tschechoclowakei die Potentilla alba eine vorzügliche Charakterart dieser Assoziation ist, wird in dem Mecsekgebirge, auf der Balkan-Halbinsel, in Italien und in Iberien, kurz: in der submeditteranen Zone des Mediterrangebietes die Potentilla alba, als eine sarmatische, d. h. subkontinentale-mitteleuropäische Art im Submediterrangebiet durch die submediterrane Potentilla micrantha ersetzt. Das gilt auch für das Mecsekgebirge, obwohl hier auch die Potentilla alba vorkommt, aber eher auf den Rändern der Wälder wo im Zerreichenwald Potentillo micranthae-Quercetum dalechampii-cerris des Mecsekgebirges auch die zweite Charakterart des typischen Originál-Potentillo-Quercetum: Vicia cassubica zu finden ist, ein Taxon, welches gleichweise ein sarmatisches Element ist. Sonst ist in Ungarn, im Ungarischen Mittelgebirge und ebenso in Transdanubien die Potentilla alba für Zerreichenwälder charakteristisch ist, obwohl ich in einem Zerreichenwald des Mátragebirges selbst die Potentilla micrantha sporadisch vorgefunden habe (in Sárhegy massenhaft, Jeanplong ex verbis), während sie aus dem Quercetum petraeaecerris bei Szentender —Visegrád auch beschrieben worden ist. Im Laufe meiner späteren Studienreisen habe ich die Potentillo albae-Quercetum im Burgenland gründlich studiert und Aufnahmen gefertigt. (Ebenso Jeanplong, ex verbis!) Diese Assoziation besitzt in dem Regenschatten der Vogesen, in Elsass in Frankreich, bei Colmar auf der Rhein-Ebene einen typischen, nach Westen vorgeschobenen Stand, wo ich mit Hilfe des Herrn Professor Linder diese Assoziation studiert und aufgenommen habe. Schliesslich habe ich auch in Spanien atypische Potentillo micrantha-Quercetum — Wälder gefunden, wo ich Gelegenheit hatte, einige Aufnahmen zu machen. In den Waldresten auf den Vorhügeln des östlichen Mecsekgebirges, wo schöne Paeonia officinalis ssp. banatica-Bestände zu finden sind, habe ich zönologische AufJanus Pannonius Múzeum Evkönyve (1977) 22, p. 23—43. Pécs (Hungária), 1978.