Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)

Történettudomány - Kováts Valéria: Adalék Pécs középkori vízvezeték rendszeréhez (Pécs, Káptalan utca 4. szám)

PÉCS KÖZÉPKORI VÍZVEZETÉK-RENDSZERÉHEZ 215 Beitrag zur Forschung des mittelalterlichen Wasserleitungsystems der Stadt Pécs V. KOVÁTS April 1970 wurde der Tiefkeller des ältesten Wohnhauses der Stadt Pécs (Káptalan Str. 2) mit Wasser verschüttet. Das Gebäude, das seit dem XIV. Jahrhundert bekannt ist, ist zur Zeit Eigen­tum der Muse-mdirekticn des Komitates Baranya. Die Zsolnay Kc± amikau sstellung und das Keramik­lager des Janus Pannonius Museums ist hier unter­gebracht. Zum Schutze des am Ausläufer des Me­csek Gebirges in der Káptalan Strasse unter Denk­malschutz stehenden Museumgebäudes wurde des­wegen das Wasserleitungsystem des Hauses und des dazu gehörenden Grundstückes überprüft. Da man hier keinen Leitungsbruch feststellen konnte, wurde auch das Nachbargrundstück in der Kápta­lan Strasse 4 untersucht. Man suchte eine noch funktionierende, doch in den Wasserleitungsplänen nicht aufgezeichnete Leitung, die, wie man annahm der Grund des Fehlers sein konnte. Am Gründ­stück der Káptalan Strasse 4 brach ein Prüfung­schacht durch, und hier fand man 4 m unter der Oberfläche einen im besten Zustand erhaltenen, 150 bis 160 cm hohen, 80 bis 85 cm breiten be­gehbaren Tunnel, der in nördlicher Richtung 45 m, in südlicher Richtung 12 m lang war. Der Tunnel führt durch das Gelände, mit einigen Windungen. In nördlicher Richtung dem Berge zu führte er bis zur Grundstückgrenze. Hier endete er. Die Seitenwände des Tunnels wurden aus im Mecsek Gebirge vorkommenden gräulichen Triaskalkstein gebaut. Die nur roh bearbeiteten Steine wurden behutsam aneinander­gelegt und bildeten die Seitenwand des Tunnels. Die Wölbungen wurden aus quadratisch geschnitz­ten Kalktuff zusammengelegt. An einigen Stellen, in den gleichen Abständen wurden im Mittelteil der Wölbung, an anderen Orten auf beiden Seiten des Schulterteiles 2—3 Reihen Ziegel zwischen die Kalksteinblöcke mit dicker Kalkmörtelschicht ein­gebracht. Die flachen, gut ausgebrannten roten Ziegel und die ohne Sand benutzte dicke Kalkmörtelschicht sind ein überzeugender Beweis der Bauzeit des Tunnels. Die Masse der Ziegel und die technische Gestaltung der Reihen beweist auch die mittel­alterliche Entstehungszeit. Die quadratischen Luft­schächte, die die Wölbung des Tunnels mit der Oberfläche verbinden wurden auch aus dem me­cseker Kalkstein hergestellt. Am Boden des Tun­nels strömt aus nördlicher Richtung immer in den selben Mengen reines Wasser. Es fliesst aus einer kleinen quadratischen Luke am nördlichen Ende des Tunnels. In der ersten Sektion des südwärts etwas fallenden Tunnels erschliesst das Wasser ein aus Ziegeln gebautes und geputztes Becken. Dieses Becken sicherte, ausserdem dass es das Wasser sam­melte, dessen Sickerung, Reinigung und den gleich­massigen Fluss. Es wirkte auch als Überfluss. Das aus dem Becken strömende Wasser floss dann durch ausgebrannte Tonröhren im Tunnel weiter. D lese Tonrohrleitung konnte mann nicht mehr im guten Zustand vorfinden, denn das durch die Lüf­tungsschächte herunterfallende Geröll zerbrach sie. Doch die Wasserleitungsrohrfragmente beweisen ihre Konstruktion eindeutig. Das Tunnel führte in südlicher Richtung nach dem von den Wasserlei­tungsmonteuren ausgegrabenen Schacht und führte mit schwacher Neigung unter dem heutigen Gar­ten durch. Am südlichen Ende des Tunnels war eine Verwüstung sichtbar, und nur mehr das Was­ser floss zwischen dem Geröll, Ziegeln und me­cseker Kalksteinbruchteilen sich einen Weg suchend weiter. Im Tunnel konnte keine Spur späterer Ver­besserungarbeiten oder Maurerarbeiten festgestellt werden. Der ganze Tunnel wurde zur gleichen Zeit gebaut und ohne Verbesserung bis zu diesem Tage bestehen, bis er von den Wasserleitungsmonteuren nicht entdeckt wurde. Am nördlichen Ende des Grundstückes der Káp­talan Strasse 4, gleich neben der Burgmauer, konn­te man einen zugeschütteten Brunnen erkennen. Nachdem man diesen gesäubert hatte, wurde es eindeutig klar, dass es sich hier nicht um einen Brunnen handelt, sondern um eine Quelleneinfas­sung. An der aus mecseker Kalkstein gemauerten Seitenwand floss an der nördlichen Seite nahe zur Sohle aus drei kleinen Löchern das Wasser in den Brunnen. Das Wasser strömte an der entgegen­gesetzten Seite, auch am Sohlenteil durch eine kleine quadratische Öffnung weiter in den Tunnel. Also ist die als Brunnen ausgebaute Quellenein­fassung, der Tunnel und die Tonröhrenleitung ein zusammenhängendes Wassergewinn- und Wasser­leitsystem, dass das Wasser sammelt, aufgrund der Gravitation befördert, es rein und immer auf der gleichen Temperatur behält und es immer gemäss der Produktion der Quelle beliefert. Also beför­derte es das Wasser vom nördlichen Ende des Grundstückes bis zum südlichen Ende dessen. We­gen des Einsturzes kennen wir das südliche Ende des Tunnels nicht. Zwanzig Meter von hier ent­fernt wurde ein Erforschungsgraben in grosser Tiefe in der Strasse gegraben, doch es wurde nur

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