Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)
Történettudomány - Kováts Valéria: Adalék Pécs középkori vízvezeték rendszeréhez (Pécs, Káptalan utca 4. szám)
216 KOVÁTS VALÉRIA unangetastete Erde festgestellt. So musste die Wasserleitung entweder im Garten enden oder wurde sie in einer anderen Richtung zu einem einstigen Gebäude weiter geleitet. Weitere Forschungen können im Garten zur Zeit nicht vorgenommen werden, denn andere Arbeiten sind dort im Gange. So bleibt die Frage der Weiterleitung des Tunnels bis zum Abschluss dieser Arbeiten unbekannt. Ausser der Bekanntmachung des Wasserleitungsystems beschäftigt sich die Dissertation auch mit dem, mit dem Hause Káptalan Strasse 4 zusammenhängenden schriftlichen Material. Damit versucht der Autor den genaueren Zeitpunkt der Bauzeit der Wasserleitung zu erkunden. In der mit Burgmauern umgebenen mittelalterlichen Stadt Pécs scharten sich die Grundstücke des pécser Domkapitels, bzw. ihre Gebäude in einer Gruppe im mittleren Teil nahe zur Bischoffsburg. Zwei benachbarte Domkapitelgrundstücke lagen ganz neben der Burgmauer in südlicher Richtung zur Stadt sich ausdehnend. An einem dieser Grundstücke, in der Káptalan Strasse 2 konnte man schon Anfang des XIV. Jahrhundertes das Gebäude des Grossprobstes feststellen. Das andere Grundstück ist das der Káptalan Strasse 4. Die hier vorgefundene Wasserleitung war organischer Teil des hier stehenden, über gotische Stilzeichen verfügenden Domherrenhauses. Das genaue Baujahr der Wasserleitung kann nicht festgestellt werden, doch musste sie, gemäss der Bedeutung des Domherrenhauses in der selben Zeit errichtet werden. Darüber hinaus, dass das Wasserleitungsystem über technische- und bildungshistorische Bedeutung verfügt, bedeutet sie auch einen wichtigen Faktor zum Studium des Kulturniveus des mittelalterlichen Pécses. Bis jetzt wussten wir nur aus literarischen Weisungen von der Wasserversorgung der mittelalterlichen Stadt. Doch waren die Umstände der während der Geschichte entdeckten Funde unbekannt, und ihr Zeitalter konnte auch nicht festgestellt werden. Die Wasserleitung unter der Káptalan Strasse 4 ist der erste fassbare Beweis des mittelalterlichen Wasserleitungsystems in Pécs. Aufgrund dessen reiht sich Pécs auch zu den mittelalterlichen ungarischen Städten, die über eine zeitgemässe Wasserleitung verfügten, zu Buda und Visegrád und es konnte dadurch bewiesen werden, dass die Stadt ihre Wasserversorgung höheren Niveaus nicht in der Türkenzeit, sondern schon vorher im ungarischen Mittelalter erhielt. Der Türke hat also nur das vorhandene Erbe während seiner 143 Jahre lange dauernden Herrschaft übernommen.