Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)

Régészet - Kalicz, Nánádor: Früh- und spätneolithische Funde in der Gemarkung des Ortes Lánycsók (Vorbericht)

142 NÁNDOR KALICZ handen ist, 17 * wenn auch in nicht zu hoher An­zahl. Gleichzeitig wurde das an solchen Gefäßen beliebte spirale und meandroide Muster nicht mit roter, sondern mit weißer Bemalung in der jün­geren Phase der Lengyel-Kultur allgemein (So­modorpuszta). 15 Die Rupferfunde liefern keinen Anhaltspunkt zur Bestimmung der inneren Chronologie. In Aszód fand ich Kupferplattenbruchstücke in so einem Grab, worin sich eingeritzt verzierte und gelb sowie rot bemalte, also in eine frühere Pha­se datierbare Gefäße befanden. 16 In Zengővár­kony kamen in den Gräbern mit Kupferfunden keine eingeritzt verzierten Gefäße vor. Die wenig publizierten Gefäße sind aber zu uncharakteris­tisch um zeitbestimmend zu sein. In Villánykö­vesd kann das Grab mit Kupferperlen ähnlichen Alters sein wie die beiden Kupferperlengräber in Lánycsók. Auffallend ist, daß in Lánycsók in bei­den Gräbern die Kupferperlen vorkamen. Damit erhöhte sich die Anzahl der Fundorte der Len­gyel-Kultur mit Kupferfunden auf fünf (Aszód, Lengyel, Zengővárkony, Villánykövesd, Lány­csók). 17 Das durchbohrte Spondylus-Anhängsel lenkt mit seiner einzigartigen Form die Aufmerksamkeit auf sich. Wie ich schon erwähnt habe, kennen wir sol­che nur im Fundmaterial der früheren neolithi­schen Kulturen (in erster Linie in der Kultur der Alfölder linienverzierten Keramik), diese wurden aber alle aus Ton angefertigt. Sie mußten eine schützende Rolle gehabt haben. Zur Zeit des wäh­rend der Lengyel-Kultur blühenden Spondylus­Handels wurde dieses wertvolle Rohmaterial zu dem Zweck verwendet, wozu früher auch der Ton geeignet war. Wir wissen nicht, was man eigent­lich nachahmen wollte. In erster Linie kann solcher Tierzahn in Frage kommen, dessen Beschaffung schwieriger war als diese der Spondylus-Muschel. Auch eine andere Bedeutung dieses Anhängsels kann eventuell in Frage kommen. Sehr wahrsche­inlich wurden die Meeresmuscheln an Ort und Stelle zu dieser Form geschliffen. Aufgrund obiger datiere ich — wie schon er­wähnt — die Lánycsóker spätneolithischen Fun­de in die Übergangsperiode von der älteren zur jüngeren Phase der Lengyel-Kultur. Es wären aber viel mehr Funde notwendig um über die innere Chronologie der Lengyel-Kultur eine entschiedene Meinung äußern zu können. Zusammenfassend können wir betonen, daß die Lánycsóker früh- und spätneolithischen Funde sehr wichtige Angaben zum Kennenlernen des Neolit­hikums von Transdanubien liefern. 14 /. Bombay: Probegrabung an der Aeneolithi­schen Ansiedlung bei Villánykövesd (Kom. Baranya). Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (Pécs) 1959, Taf. XI., 4, 6. 15 F. Tompa: Die Bandkeramik in Ungarn. Arch Hung V/VI (1929) Taf. XLV, la-b. 16 N. Kalicz: Siedlung und Gräber der Lengyel­Kultur in Aszód. (Jahresbericht 1969). Mitt Arch Inst 2 (1971) 21. 17 I. Bognár—Kutzián erwähnt unter den wichti­geren Fundorten der frühesten Kupferfunde in Trans­danubien nur Zengővárkony. Beinahe so wichtig ist auch Lengyel. Gleichzeitig hat sie auf der Karte in Ostungarn auch solche Fundorte angegeben, von wo keine authentische Kupferfunde bekannt sind. So ist aufgrund ihrer Karte die Anordnung der frühen Kupferfunde assymetrisch. Im gegensatz zu den 5 Kupferfundorten der Lengyel-Kultur können wir die 7 Fundorte der Tisza—Herpály—Csőszhalom-Kultur erwähnen. I. Bognár—Kutzián: On the Origins of Early Copper-Processing in Europe. To illustrate the monuments. Essays on archaeology presented to Stuart Piggott on the occasion of his sixty-fifth birthday. London 1976, 69—76.

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