Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)

Régészet - Kalicz, Nánádor: Früh- und spätneolithische Funde in der Gemarkung des Ortes Lánycsók (Vorbericht)

FRÜH- UND SPÄTNEOLITHISCHE FUNDE IN DER GEMARKUNG DES ORTES LÁNYCSÓK (VORBERICHT) NÁNDOR KALICZ In der Gemarkung des Ortes Lánycsók, auf dem Fundort Égettmalom dűlő kamen anläßlich der Fundrettung im Jahre 1973 auch neolithische Funde zutage. Bei der Überprüfung der Funde konnten wir feststellen, daß ein Teil der neoli­thischen Funde in den Kreis der, im Komitat Ba­ranya gut bekannten Lengyel-Kultur gehörte, der andere Teil der Funde vertritt die im Komitat Baranya bisher unbekannte neo'ithische Starcevo­Kultur. Auch aus der Kupfer- und Bronzezeit ka­men bedeutende Funde zutage (siehe den Bericht von I. Ecsedy auf Seiten 119—131). Anläßlich der Lokalinspektion konnten wir mit I. Ecsedy auch feststellen, daß auf dem Fundort weitere Verwüstungen durchgeführt wurden. Auf den neu aufgewühlten Teilen konnten wir die Ob­jekte all der Perioden wahrnehmen, die auch 1973 bekannt geworden sind und wovon Funde ge­sammelt wurden. Zur Klärung der Perioden des Fundortes und zur Rettung der zugrunde ge­henden Objekte führte I. Ecsedy 1976 Rettungs­grabungen durch, woran auch ich teilnehmen dürfte. Für die Überlassung der Publikation der neolithischen Funde möchte ich I. Ecsedy auf die­sem Wege meinen Dank aussprechen. Der Fundort ist ein, aus der Mohácser Ebene etwa 30 m hochragender, halbinselartiger Hügel­rücken. Die Fundrettung erstreckte sich am Rand der, den Hügel durchschneidenden breiten Gru­be auf einen 140 m langen und durchschnittlich 4 m breiten Streifen (siehe Bericht von I. Ecsedy auf Seiten 119—124). Ein beachtlicher Teil der er­schlossenen Gruben gehörte in den Kreis der Starcevo-Kultur (Grube 1, 2/9, 12, 13, 15, 24, 25, 26, 28, 29, 30, 31). Unter ihnen gab es aber nur drei Gruben, die ein bedeutendes Fundma­terial enthielten. Grübe 1.: Von mittelmäßiger Größe, unregel­mäßiger Form und Boden. Der größte Teil wur­de bei dem Ausgraben der Erde vernichtet und nur der untere Teil ist erhalten geblieben, aber sogar im geringen, erhalten gebliebenen Teil fan­den wir ziemlich viele Scherben, unter ihnen einen viereckigen Altarfuß. Grube 2/9.: Großer Grubenkomplex mit unre­gelmäßiger, ovaler Form, unregelmäßigem Bo­den und mehreren einbuchtenden Grubenteilen. Der größte Durchmesser beträgt etwa 12 m. Durch die Ausgrabung der Erde wurden etwa 15—20% des Grubenkomplexes vernichtet. In die­sem Grubenkomplex fanden wir die meisten Fun­de. Es kamen reiches Keramikmaterial und viele Tierknochen zutage. An seinem NW-Teil gab es eine walzenförmige Grube von Bothros-Art. Im SO-Teil der Grube, in einer Tiefe von 100 cm fanden wir das Hockerskelettgrab eines Säuglings und eines Erwachsenen. Grab 1.: Schlecht erhaltenes Skelett eines, auf seiner linken Seite liegenden, mittelmäßig hocken­den Erwachsenen. Seine Füße wurden zu den Schenkeln angezogen, W — О orientiert. Grab 2.: Unmittelbar neben dem Skelett des Erwachsenen das Skelett eines 1,5—2 Jahre al­ten Kindes, das auf seiner linken Seite lag. Orien­tierung: О —W. Beide Gräber sind gleich tief. Es ist möglich, daß die Bestattung zur gleichen Zeit erfolgte. Die Gräber wurden in die bereits aufgefüllte Grube eingegraben, da wir auch un­ter den Gräbern die in die Grube geworfenen Abfälle finden konnten. Grübe 24.: Eine kleinere Grube unregelmäßiger Form mit mittelmäßig viel Fundmaterial. Es ka­men unter anderem ein Idolbruchstück und einige bemalte Scherben zutage. Alle drei Gruben enthielten einheitlich die Fun­de der Starcevo-Kultur. Es konnten insgesamt neun Gefäße rekonstruiert werden. Von diesen können wir zwar keine allgemeinen Gesetzmäßig­keiten ableiten, aber von den Bruchstücken kann auch die Anwesenheit anderer Typen festgestellt werden. Aber selbst aufgrund dieser können wir nicht an eine größere Variation der Gefäßformen denken. Am allgemeinsten sind der auf niedrigem Fuß stehende Kelch und Schüssel. Sie haben meistens einen runden Körper, es kommt aber auch ihre leicht flach ausgebreitete und mit einem schwa­chen S-Profil ausgebogene Variante vor. Auch die Bruchstücke der Kelche mit leicht nach innen ge­bogenem Rand sind vorhanden. Alle sind ge­glättet (T. 3, 1—3; T. 7, 1, 5, 6, 9—11). Häufig sind die Schultergefäße mit kugelförmi­gem oder ovalem Körper, mit walzenförmigem oder leicht ausgebogenem Hals und eingeschnit­Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1977) 22, p. 137—156. Pécs (Hungária), 1978.

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