Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 19 (1974) (Pécs, 1977)
Művészettörténet - Aknai, Tamás: A képző- és építőművészeti szintézis néhány tudománytörténeti problémája
288 AKNAI TAMÁS Einige wissenschaftsgeschichtliche Probleme der Forschung der Synthese der Bildkunst und der Baukunst T. AKNAI Der sechste Kongreß von CIAM (Bridgewater, 1947) hat sich mit der Frage der Synthese der Bildkunst und der Baukunst beschäftigt, so daß sie auch als theoretische und praktische Kategorie ein von einem physischen und geistigen Organismus unzerreißbares Band darstellt. In der Stellungnahme des Kongresses geht es um die Aufgaben der Architektur als der „sozialen Kunst" der Zukunft. Zugleich wird automatisch irgendeine zentrale Stelle für die künstlerische Synthese bestimmt. Hinter der Wand der aufgrund toter Stilideale und einer toten Stilnostalgie geschaffenen künstlichen „Einheit" steckten absurde wirtschaftliche, soziale und moralische Spannungen. Die architektonische Stilimitation, die malerische Naturimitation und die die naturalen Formen „umschreibende" stilisierende Plastik haben eine abstrakte Harmonie, die zwar die Empfindlichkeit gegen die geformten Räume nicht entbehrte, aber darin spielten jedoch die kultischen, ideologischen Präkonzeptionen die führende Rolle. Im Hintergrund sammelten sich die neuen Materialien und Techniken, die Kräfte der neuen „sozialen Baukunst" in aufgelöster mangelhafter Schlachtordnung. Die Studie untersucht, was die Architektur des zwanzigsten Jahrhunderts von den Funktionen der Bildhauerei und der Malerei übernehmen konnte, bzw. was die Malerei von der Bildhauerei und der Architektur übernommen hat, was in ihnen dasjenige Attribut der Zeit darstellt, über das sie in ihrer unübersetzbaren Sprache „sprechen". Es werden die Erläuterungsversuche der Synthese überblickt und ohne die Vollständigkeit anzustreben, werden die theoretischoperativen Knotenpunkte kurz geschildert, um die herum irgendeine Möglichkeit der Synthese konzentriert werden konnte. Unter ihren Beweisen werden — vielleicht eigenmächtig — die Tendenzen hervorgehoben, die die Auffassung der Bewegung und der Gestaltung als menschliches Attribut betreiben und das an die Stelle der hierarchischen Komponierungsschemas stellen, die die Gruppierung, Einrichtung, Konstruierung bestimmen. Die Studie sammelt Beweise dafür, wie die Erkennung der „neuen figurativen Ordnung" bei dem Übertreffen der scholastischen „ignoratio motu" geholfen hat, und wie diese Erkenntnis die gestalterische Denkweise und auch die Praxis in die Richtung der Annahme der humanen Beziehungen der neuzeitlichen Naturwissenschaft gelenkt hat.