Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 19 (1974) (Pécs, 1977)
Régészet - Maráz, Borbála: Chronologische Probleme der Spätlatenezeit in der Südtiefebene (Südost-Ungarn)
CHRONOLOGISCHE PROBLEME DER SPÄTL ATËNEZEIT 113 Grab des Győrer Gräberfeldes 29 sowie in den Gräberfeldern von Borsosgyőr50 und Balatonfőkajár 31 gefundenen Lignitarmringe sowie auch das aus Siebenbürgen, aus dem Gräberfeld von Csomaköz (Ciumesti) stammende (Exemplar 32 eingereiht werden. Unter den Beigaben der Bestattungen der Mittel- und Spätlatenezeit können ebenfalls Lignitoder Sapropelitarmringe gefunden werden, die in den LT D-zeitlichen Oppida gefundenen heilen Stücke und Bruchstücke beweisen sogar, daß diese Schmuckform bis zum Ende der LT-Zeit im Gebrauch war und in den Siedlungen und in den Oppida des IL — I. Jahrhunderts v.u.Z. angefertigt wurde. 33 Im Karpatenbecken, in den LT C 2- und LT DFundorten (1. Grab von Győr—Kálvária, 34 6. Grab von Vác—Kavicsbánya, 35 Nagyvenyim 5b. Grab, 36 Nagyhörcsökpuszta, 37 Öhuta—Nagysánc 38 ) bzw. im Gebiet von Csallóköz, in den Gräberfeldern von Udvard (Dvory nad Zitavou) 39 und Ögyalla (Hurbanovo) —Abadomb 40 kommen ebenfalls Lignite vor, wobei die Begleitfunde spätlatenezeitliche Drahtfibeln, Eisengürtel, drei- und vierbuckelige Fußringe sind. Aufgrund des Gesagten können die Lignitarmringe in sich nicht datiert werden, nur einzelne Exemplare — im Glücksfall — aufgrund ihrer 29 I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 4. — in demselben Grab kam noch ein Raupenring aus Bronzeblech vor, der im Fundmaterial des Karpatenbeckens zu den an der Wende der LT В — С und der LT —Q Periode gebräuchlichen Typen gehört. 30 7. Grab von Borsosgyőr: S. Mithay: Korai kelta leletek Borsosgyőrből és Kiskamondról. Veszprém megyei Múzeumok Közleményei 5. 1966. 59. 31 12. Grab von Balatoniőkajár: L. Horváth: A balatoni őkaj ári kelta temető leletmentése. Veszprém megyei Múzeumok Közleményei 11. 1972. 103. 32 18. Grab von Csomaköz (Ciumesti): V. Zirra: Un cimitir celtic .... 119. 33 Solche Oppida sind: Stradonice (J. L. Pic: Starozitnosti zemë Ceské. Dil, H/2. Praha, 1903. Cechy na úsvité dëjin. Hradistë u Stradonic jako historické Marobudum), ferner Munkács — Gallishegy und Lovacska (I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 207—213) ; die Denkmäler der böhmischen Ligniterzeugung stammen aus dem Distrikt von Rakovnlk-Slany (J. Bfen: Sbornik NMP IX. 1955. 36.). 3/ ' E. Lovas: FA I— П. 1939. 88—89. und í. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 3. 35 M. Hellebrandt: Arch. Ért. 1971. 181., Abb. 10: 2. 36 E. В. Vágó: Kelten- und Eraviskengräber von Nagyvenyim und Sárkeszi. Alba Regia I. 1960. 45— 46., Tafel XXXII. 2. 37 I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 76. 38 I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 177—178. — In einer befestigten Siedlung, in spätlatenezeitlicher Schicht kamen Bruchstücke von Lignit- und Glasarmringen vor. 39 Im 1. und 7. Grab waren je 1 Lignitarmring. — B. Benadik —A. Vlcek —C. Ambros: Arch. Slov. Fontes I. 1957. 77—78.). 40 Hurbanovo —Abadomb, 8. Grab (B. Benadik —A. Vlcek—C. Ambros: Arch. Slov. Fontes I. 1957. 48.). Begleitfunde. Selbst die im Südteil der Tiefebene bisher gefundenen Lignite deuten auf keine Verwendung zu gleicher Zeit hin : in Tótkomlós 41 und Telekpart 42 wurden sie in LT C i-artiger Umgebung und in dem auf dem Hügel von Békéssámson—Erdőhát 4 "' freigelegten Gräberfeld mit LT CVzeitlichen (II. Jh. v.u.Z.) Begleitfunden gefunden. Die Forschung hielt aber die Lignit- oder Sapropelitarmringe für die charakteristischen Funde der LT С und D Periode oder der ,,Blütezeit der Oppida", bemerkend, daß ihr Gebrauch sich zu diesem Zeitpunkt weit verbreitete. 44 Der Grund für diese Anschauung liegt wahrscheinlich darin, daß wir hauptsächlich im Fundmaterial der mittel- und spätlatenezeitlichen Siedlungen und Oppida in großer Anzahl die aus Lignit angefertigten Gegenstände vorfinden, bzw. hier kamen Spuren der Verarbeitung von Lignit zum Vorschein, während wir aus der Frühlatenezeit keine solchen Siedlungen kennen. In den Gräberfeldern der LT C 2 —D Perioden ist der Lignitarmring genauso eine seltene Beigabe wie im Falle der Gräber der Frühlatenezeit. Nur die Bruchstücke des Bronzegürtels des Grabes von Mártély konnten wir sammeln, aber aufgrund der vorhandenen Stücke und anderer, aus der Fachliteratur bekannten, ganzen Gürtel kann der Gürtel mit voller Sicherheit rekonstruiert werden. 45 Ihrer Struktur nach sind nämlich alle latènezeitlichen Bronzegürtel gleich : an dem einen En'' , J. Banner: La Tène sírok Tótkomlóson. Dolg. V. Szeged, 1928. 305., Abb. 1. 1. — die freigelegten Gräber können aufgrund des mit knotenartigen Buckeln verzierten Hohlfussringpaares aus Bronzeblech des 2. Grabes, das in SO-Ungarn die ganze LT С Periode hindurch gebräuchlich war, ungefähr in die LT С Periode datiert werden. Der Lignitarmring stammt aus dem 3. Grab, wo auch die Bruchstücke einer Eisenfibel unbestimmbaren Types gefunden wurden. 42 I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 121. 43 Im 6. Grab wurden 1, im 58. Grab 2 Lignitarmringe gefunden. Die Funde befinden sich im Szántó Kovács János Museum von Orosháza; nicht publiziert. /л I. Hunyady: Diss. Pann. II. 18. Textband 97.; R. Pittioni: La Tène in Niederösterreich. Matériáién zur Urgeschichte Österreichs 4. Wien, 1939. 91.: O. Rochna: Zur Herkunft der Manchinger Sapropelit-Ringe. Germania 39. 1961. 341—342. (ebendort auch über die Begleitfunde der LT C-Exemplare) ; Sich auf Rochna beziehend hält J. Reitinger (Jahrbuch d. Oberost. Musealvereins 111. 1966. 183.) und auch St. Foltiny (Burgenländische Heimatblätter 28. 1966. 183.) die Lignite für latènezeitliche Funde. Laut J. Filip (Keltövé ve stfední Evropë. Praha, 1956. 488—489.) kommen absolut chronologisch im II. — I. Jh. v.u.Z. Lignite in einer grossen Anzahl vor. B. Benadik hält die Lignitarmringe für charakteristiche Funde der Mittellatènezeit und zählt sie in die jüngere Phase dieser (II. Jh. v.u.Z.) (B. Benadik: Slov. Arch. X. 1962. 378. und ebenfalls er: Obraz doby laténskej na Slo8 J. P. Múzeum évkönyve 1974