Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 17-18 (1972-1973) (Pécs, 1975)

Helytörténet - Fetter, Antal: Pécs 1722-ben

PÉCS 1722-BEN 135 Pécs im Jahre 1722 A. FETTER Die Innenstadt Der Stadtteil Buda Die erste Kartenskizze von Pécs wurde nach der Vertreibung der Türken 1687 von dem fran­zösichen Ingenieur Hauy angefertigt. Diese bezog sich aber nur auf das Gebiet der Innenstadt. Die wichtigsten Strassen wurden mit dem Einzeich­nen von Blöcken abgeschlossen. 1695 wurden schon die Grundstücke- haupt­sächlich wegen der Besteuerung- zusammen­geschrieben. Die Grösse des Grundstückes wurde im Schrittmass samt den sich darauf befindlichen Gebäuden angegeben. 1722 Hess der Stadtrat neuerlich die Grund­stükke einzeichnen Diesmal aber schon mit grös­serer Präzisität. Das Mass war diesmal das Klaf­ter. 1777 stellte der Ingenieur Duplatre eine Land­karte über die Innenstadt zusammen. Bei der Vergrösserung der von A. Babies zu­sammengestellten Landkarte (erschienen: Mű­szaki Szemle, 5 Jahrgang, 1960. 3.) zeigten sich gewisse Fehler. Darum hielt ich es für notwendig, eine Kartenskizze in der Grösse von 1:2000 zu­sammenzustellen. Dabei erweis sich als beste Quelle die im Stadtarchiv befindliche Grund­stück- Aufzählung in fünf Bänden aus dem Jahre 1722 (Grundbuch Gemainer Stadt Fünfkirchen). Beim Vergleichen der Landkarten von Hauy und Herman Duplatre ist festzustellen, dass das Strassennetz heute dasselbe ist, wie damals. Die Grösse der Grundstücke und ihre Grenzen fallen trotz der inzwischen eingetretenen Verän­derungen meistens mit denen von heute zusam­men. Laut einer Zählung von 1722 sind 30% der Be­völkerung ungarischer, 32% deutscher, 30% sla­wischer und 8% anderer Nationalität. Das Strassennetz verlief mit kleinen Abweich­ungen — ebenso wie in der Innenstadt — wie im heutigen Pécs. Hier wohnten hauptsächlich die Serben und Bosniaken. Sie beschäftigten sich mit Getreide und Weinanbau. Da durch diesen Stadtteil der Bach Tettye floss, der übrigens schon bei den Türken in ihrem Handwerk eine Rolle spielte, siedelten sich hier die Müller und Kürschner an, was auch aus den Strassennamen ersichtlich ist. Die Zusammenschreibung von 1695 erwähnt hier 5 Mühlen. 1722 findet man schon elf Mühlen. Davon sind acht im Besitz der Kirche und drei in Privatbesitz. Südlich von der Augustiner Kirche neben dem Stadttor Budas befand sich ein „Bierhaus". 36,8% der Bevölkerung waren ungarischer, 60% slawischer, 6% deutscher und 12% anderer Nationalität. Der Stadtteil Sziget Mit geringen Abweichungen liefen die Strassen wie heute. Der grösste Teil der Bevölkerung sie­delte sich an der Hautstrasse und nördlich davon an. Auch in diesem Stadtteil beschäftigte sich die Bevölkerung mit Landwirtschaft und Weinbau. 60% der Bevölkerung war ungarisch, 37% deutscher, 33% slawischer und 3,3% anderer Na­tionalität. In der Nähe des Stadttores Sziget, neben der Dshami Jakovali Hassan stand das vom Bischof Nesselrode 1717 errichtete Krankenhaus mit 50 Betten.

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