Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 14-15 (1969-70) (Pécs, 1974)

Néprajztudomány - Knézy, Judit: A Bencsik fazekascsalád története

282 KNÉZY JUDIT Die Geschichte der Töpferfamilie Bencsik J. KNÉZY Die Familie Bencsik hat während drei Gene­rationen als Töpfer gearbeitet. Diese ist keine Handwerkerdynastie mit mehr hundert jähriger Vergangenheit. József Bencsik hat sich als Sohn eines herrschaftlichen Kutschers am Ende der 1870-er Jahre auf dem Weg gemacht, um Töpfer („Gölöncsér") zu werden, wie die im Komitat Somogy sesshafte Töpfe, Schüsseln, Krüge und Kachelofen gleicherweise herstellende Meister von den Ortsbewohnern zum Unterschied von den mehr spezialisierten Handwerker der ande­ren Gebiet genannt wurden. In der Zeitperiode der im Verfall geratenen Töpferei hat sich sein Leben und das von seiner Töpfernachkommen­schaft ausgestaltet. Nach dem Fortziehen von den Gemeinden Iharos und Nagyatád versuchte er seine Kenntnis im durch seine blühende Töp­ferei bekannter Gemeinde Szigetvár vervoll­ständigen, aber in den 1880-er Jahren hat er dort schon akum einiger Meister mit je ein Gesell ge­funden. Danach folgen Pécs und Vukovar. In Pécs arbeitete er hauptsächlich in der Ofenset­zerabteilung, in Vukovar könnte er noch sehr gute Möglichkeiten haben, er kann aber sich an die fremde Bewohner nicht gewöhnen. Danach versuchte er in Kaposvár sein Glück, wo noch zahlreiche Töpfer leben, dann wird er nach Hed­rehely berufen. Hedrehely ist, neben den grösse­ren Kaposvár, Nagyatád, Szigetvár nur ein zweitgrösstes Zentrum. Die Bedeutung dieser sekundären Zentren ist nach dem Verfall der Töpfereigewerbe gewachsen, wo die Meister den Konsumenten nähergezogen. Hier hat während der 1900-er Jahren sechs Meister gearbeitet. Ihre Waren waren nur einfache ,,Bauer"-Ge­fässe: Kochtöpfe, dreibeinige Töpfe, Töpfe für Sauern, Schmalzfässer, achterlei Schüsseln, But­terfässer, Näpfe, Krüge, Krügel, irdene Pfannen, Gugelhupfpfanne und andere Tonwaren, dane­ben aber wurden auch Kachelofen verfertigt. Da im Komitát so für feuerfeste, wie auch für Schüsseln geeignete Ton zu finden ist, wurde durch dieses Faktum ein breites Repertoire er­möglicht. In der Verzierung wurde meistens eine ein­farbige Kupferoxid- und Eisenoxidglasur ver­wendet. Mit der Verzierung auf weissem Grund hat József Bencsik in Hedrehely angefan­gen. — Ähnlich zu den meisten Somogyer Töp­fer, haben die Meister von Hedrehely die ver­schiedene Masse nicht gekannt, die Gefässe wur­den nach Augenmass hergestellt. Die Walze mit Handgetriebe für Tonzermahlen wurden z. B. nur von wenigen benutzt, die Töpfer von Hedre­hely haben diese sogar nicht gekannt. Die Ver­zierungen waren auch bescheiden, die Verzie­rung mit Pinsel haben nur die Bencsiks ange­fangen. Der Sohn und Enkel, István genannt, von József Bencsik haben das Gewerbe fortge­setzt, sie haben aber schon für eine längere Zeit in Hedrehely gewohnt. Nach 1930 haben sie sich schon mit der Herstellung von Kachelofen kaum beschäftigt. Ihr Schwager, der aus Kaposvár stammende István Kosaras hat für eine Zeit bei ihnen gearbeitet. Er hat in Gyöngyös gear­beitet und ehe er nach Hedrehely übergesiedelt hat, hat er sehr viele Motiven, unter anderen die Verzierungsweise mit Pinsel erlernt. Er hat die Kenntnis zur Verfertigung des Witzkruges („csalikorsó" — Abb. 16.) mit sich gebracht. Ausser ihm und der Familie Bencsik hat diese kein andere im Komitat hergestellt. Nach der Befreiung hat István Bencsik und sein Sohn in der Kaposvárer Tongewerbe Ge­sellschaft eine Zeit lang gearbeitet, aber sie konnten dort das nötige Arbeitstempo nicht übernehmen. Für eine Zeit sind sie noch in Hed­rehely geblieben, dann in . der Hoffnung einer besseren Arbeitsmöglichkeit haben sie nach Szi­getvár gezogen. Hier übten sie ihre Gewerbe bis zum 1971, haben sie sogar staatliche Bestellun­gen erhalten, dann hat aber Ibtván Bencsik jun. eine bessere Verdienstmöglichkeit gefunden.

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