Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1966) (Pécs, 1967)
Régészet - Foltiny, Stefan: Zwei Prachtgefässe der Osthallstattkultur in Westungarn
ZWEI PRACHTGEFÄSSE DER OSTHALLSTATTKULTUR IN WESTUNGARN STEFAN FOLTINY Trotz der intensiven archäologischen Tätigkeit in Westangam während der letzten fünfzehn Jähre wurde die Erf orachung der mit der Osthall stattkultur zusammenhängenden Probleme ziemlich vernachlässigt. Obwohl in Österreich 1 , der Tschechoslowakei 2 und in Nordwestjugoslawien 3 wesentliche neue Ergebnisse erzielt worden sind, wurde auf diesem Gebiet in Ungarn verhältnismässig wenig geleistet. Bediaueruioheirweise zeigt die diesbezügliche Forschung auch gegenwärtig noch eine gewisse Stagnation. Es ist jedoch zu hoffen, dass sich Erzsébet Patek in ihrer grossen Monographie 1 K. Kromer und Chr. Pescheck, Die hallstättisehen Grabhügel in Niederösterreich und im Burgenland. Mitteilungen der Antropologischen Gesselschaft in Wien 87, 1957, S. 53—66 (mit Literatur). F. Felgenhauer, Eine hallstättische Wagendarstellung aus Rabensburg, N. ö. Ebd., 92, 1962, S. 93— 111 (weiter unten als Felgenhauer 1962 zitiert). Vgl. auch Chr. Pescheck, Bemalte Keramik vor 2500 Jahren. Wien —Leipzig 1945. Derselbe, Späthallstattzeitliche Kullturströmungen im Ostalpenraum. Strena Praehistorica, Haile/Salle 1948, S. 153^182. R. Pittioni, Urgeschichte des österreichischen Raumes. Wien 1954, (im folgenden als Pittioni 1954 abgekurst) S. 535—38 und 572—604 Derselbe, Vom Faustkeil zum Eisenschwert. Horn 1964 (weiter unten als Pittioni 1964 angeführt), S. 69—76. 2 J. Paulik, Vyznam Ludu Severnych »Popolinicovich« Poli Pre Vnútokarpatskej Vyvoj. Die Bedeutung des Volkes der nördlichen Urnenfelderkultur für die Entwicklung innerhalb des Karpatenbogens. Studijne Zvesti 13, Nitra 1964, S. 163—479 (slowakisch), 180—184 (deutsche Zusammenfassung). S. 181—183; S. 168, Abb. 3: Keramik der Kaleinderberg Kultur; S. 169, Abb. 4: Typ Sered; S. 171, Abb. 5: Typ Középrépáspuszta. Magda Pichlerová, Aus der urgeschichtlichen Kunst in der Slowakei, Bratislava 1966, S. 17—24 und Taf. H/6— 16, 19—20, 22—25. 3 Ksenija Vinski-Gasparini, Iskopavanje kinezevskog tumulusa kod Martijanca u Podravini. Ausgrabung eines hallstättischen Hügels bei Martijanec in Draugebiet. Vjasnik Arheoloskog Muze ja u Zagrebu, Ser. 3, Svezak 2, 1961, S. 39—58 (kroatisch), 58—66 (Deutsche Zusammenfassung) Für die weiteren Zusammenhänge sind auch die Arbeiten von Stane Gabrovec, Zur Hallstattzeit in Slowenien (Germania 44, 1966, S. 1—48) und Otto-Herman Frey, Der Ostalpenraum und die antike Welt in der frühen. Eisenzeit (Germania 44, 1966, S. 48—66) wichtig. des westungarisohen hallstattzeitlichen Materials auch mit dieser Frage etwas eingehender beschäftigen wird, als andere Forscher 'es früher getan haben. Diese kurze Mitteilung beschränkt sich auf die Analyse von zwei unveröffentlichten charakterisibiisdhen Gefässen der Hallilstattlkultur, wielöhe Verfasser während seiner Studienreisen 4 in Ungarn in den Jahren 1965 und 1966 gesehen und untersucht bat. Das eine der in Rede stehenden keramischen Erzeugnissen ist jetzt im Besitze des Janus Pannonius Museums in Pécs. Seine Fundstelle ist nur als »Komitat Baranya« 5 angegeben. Es stemmt aus der Juhász-Sammiuog des Museums. Die Iinventamumimeir : 3045. Es handelt sich bei ihm um ein Drillingsgefäss (Taf. 1, Fig. 1 a — с) aus feinem grauen Ton. Der Hals ist leicht konisch, der Mundsaum weit ausladend. An der grössten Ausbauchung sitzen 12 dornartig ausgebildete plastische Ansätze (einige von ihnen sind abgebrochen), die vielleicht; menschliche Arme nachahmen. Der Unterteil ist halbkugelförmig. Höhe 14,7, Bodendurchmesser 28, Durchmesser der Mundöffnungen 8,6, 8,3 und 8,2 cm. Die ungenau beobachteten Fundumstände dieses Fundstückes ermöglichen es leider nicht mehr zu beurteilen, ob es aus einem Grab oder aus einer Siedlung stammt. Deshalb werden wir es im folgenden als Einzelfund auswerten. Zu dem Prunkvollsten, was die Hällstattkultur Westungarns hervorgebracht hat, gehört ein 4 Meine Forschungsreisen im südöstlichen Mitteleuropa in den Jahren 1965 und 1966 wurden durch die Unterstützung der American Philosophical Society in Philadelphia, des American Council of Learned Societies in New York, vor allem aber durch das Smithsonian Foreign Currency Program in Washington, D. C, ermöglicht. Diesen Organisationen möchte ich meinen aufrichtigen Dank auch an dieser Stelle aussprechen. 5 Für die Inventarangaben, Lichtbilder und Informationen ist Verfasser Herrin Dr. Gábor Bandi, Prähistorische Abteilung des Janus Pannonius Museum, zum grössten Dank verpflichtet.