Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1966) (Pécs, 1967)

Helytörténet - Kováts, Valéria: Sziget várának kutatástörténetéhez

SZIGET VÁRÁNAK KUTATÁSTÖRTÉNETÉHEZ 251 Zur Forschungsgeschichte der Festung Sziget V. Kováts Ungarn konnte im XV. Jahrhundert seine Grenzen gegen den immer stärker werden mili­tärischen Druck des osnianisChen Reiches noch verteidigen. Anfang des XVI. Jahrhunderts rückte die türkische Gefahr mit der Eroberung der Balkan^Halbmsel immer näher an die Gren­ze des Landes und die Einbrüche der Soldaten des nach weiterer Expansion strebenden Reiches wurden in den Grenzgelbieten immer häufiger. Das wirtschaftlich ruinierte, sozial zerfallende Ungarn konnte mit seiner schwachen 'militäri­schen Kraft dem Drang der Türken nicht mehr widersteihen, und nach der tragischen Schiacht von Mohács im Jahre 1526 wurde für die Tür­ken der Weg in das Innere des Landes frei. Von dieser Zeit an war Ungarn 150 Jahre lang Schauplatz von ständigen Kämpfen und nach einander folgenden Feizügen. Das Land, dats nach der Eroberung von Buda in drei Teile zer­fiel, sank immer mehr in die Lage einer tür­kischen Provinz. Die Geschichte Ungarns nach der Schlacht bei Mohács ist die schwerste, leiden­volilste und kampfvollste Zeit seit dem Bestehen des Landes. Das zersplitterte Land führte einen Kampf um Leiben und Tod gegen das damals in seiner Blüte stehende osmanisehe Reich. Die türkischen Eroberungen, die siegreichen Feldzüge zwischen 1526—1566 waren mit dem Namen des grössten türkischen Sultans, Sulej­man II. verbunden. Er war der siegreiche Feld­herr bei Mohács, im Laufe von 40 Jahren führte er persönlich 7 Feldzüge gegen Ungarn und starb am Ende seines letzten Feldzuges vor den 3j Festungsmauern der belagerten Burg Sziget. | Die Festung wurde zwar erobert, alber der heisse • Traum des grossen Eroberers konnte nicht er­füllt werden. Auf den Sieg über Westen, auf die Eroberung Wiens musste er verzichten. Mit der Belagerung der kleinen Festung, mit ihrer Verteidigung entstand eine solche histori­sche (Situation, die seine Eroberungspläne zers­törte. Die Verteidigung von Szigetvár, der fast über­menschliche Kampfgeist seiner Helden wurde zum Symbol der ungarischen Geschichte. Die 2.500, nicht zeitgemäss aufgerüsteten Verteidi­ger konnten unter einem erbitterten Kampf über einen Monat lang das zeitgemäss aufgerüs­tete, hundertausend Mann starke türkische Heer aufhalten und hat dadurch die Bewunde­rung des ganzen Westen hervorgerufen. Die Ver­teidiger sind zusammen mit ihrem Feldherren, Miklós Zrínyi fast alle gefallen, die Sieger konn­ten nur die völlig vernichteten, menschenlosen Ruinen besetzen. Die Türken mussten diesen Sieg teuer bezah­len: sie verloren etwa 25.000 Mann an Toten, die Zahl der Verwundeten Und an verschiedenen Seuchen Gestorbenen kennen wir gar nicht ge­nau. Auch der grosse Sultan ist gestorben, und, das erschöpfte und demoralisierte Heer war nach der Einnahme der Festung 'nicht mehr kampf­fähig. Sie waren gezwungen sich nach Istanbul zurückzuziehen, von wo sie vor einigen Monaten noch Wien und den Westen zu erobern ausgezo­gen sind. Der heldenhafte Kampf der Verteidiger von Szigetvár 1566 ist auch noch heute wie die Selbstaufopferung von Leonid nicht nur in Un­garn, sondern auch überall in Europa bekannt, er inspirierte Historiker, Künstler und Schrift­steller, und verdient es, dass man sich auch mit solchen Teilfragen beschäftige, die die Ereig­nisse des Jahres 1506 womöglich vollständig zur Schau bringen. Gleichzeitig mit der Belagerung der Festung beschäftigten sich zahlreiche westliche Zeitun­gen und Illustrationen mit der Standhaftigkeit Zrínyis und seiner Soldaten, der Kampf wurde von Augenzeugen, von Ungarn, Kroaten, Türken eingehend beschrieben. In Ungarn wurde keine andere Festungsbelagerung so vielseitig 'be­schrieben, wie die von Szigetvár. Die späteren Nachkommen haben auch Viel über die Verteidi­gung Szigetvárs geschrieben, die Heldentaten Zrínyis wurden auch in den späteren Jahrhun­derten nicht vergessen, sie drangen in die Litefa^ tur von immer mehr Ländern. Aber trotz der vielseitigen Forschungsarbeit des letzten Jahrhunderts kennen wir noch im­mer alle wesentlichen Momente des Themen­kreises nicht. Die 400. Jahreswende der Verteidi­gung der Festung ermöglichte zwair die Er­schliessung vieler solcher Fragen, ohne dlie die Bearbeitung der Geschichte der Festung in mo­derner Auffassung nicht möglich wäre. Solche Forschungen sind nicht nur in Ungarn, sondern auch in Jugoslawen, in der Tsehekoslovakei, in Österreich und auch in der Türkei im Gange und wir hoffen es, dass als Resultat laufender Publikationen bald eine Möglichkeit einer mo­nographischen Bearbeitung der Frage geschaf­fen wird. Die Verfasserin dieser Publikation gibt eine kurze Zusammenfassung ihrer zwischen 1959— 1965 geführten archeologischen Forschungsar-

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