Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1964) (Pécs, 1965)

Természettudomány - Gebhardt, A.: Faunisztikai és ökológiai vizsgálatok a Misina- és Tubestetőn (Mecsek hegység)

30 GEBHARDT ANTAL FAUNISTISCHE UND ÖKOLOGISCHE UNTERSUCHUNGEN AUF DEN HÖHEN MISINA UND TUBES (MECSEKGEBIRGES) A. GEBHARDT Der Mecsek ist das am südlichsten gelege­ne Gebirge Ungarns. Seine mittleren Züge — der Grat Misina— Tubes — beherrschen den Nordrand der Stadt Pécs. Die Bevölkerung der Stadt, die ein,- und ausländischen Gäste besuchen gern diese Höhen wohin seit den letzten Jahren ein regelmässiger Autobus­verkehr den Turisten zur Verfügung steht. Auf diesem Gelände wurden — ebenfalls während den letzten Jahren — mehrere Fremdenverkehrsanlagen errichtet (Tiergar­ten, „Lustpark", „Fenyves-szálló" [Fichten­Hotel], Lungensanatorium usw.). Die erhöhte Besuchstätigkeit gefährdet die auf den Berg­höhen vor einigen Jahrzehnten noch unge­störten Lebensbedingungen der sich in Ge­sellschaften gruppierenden Tierwelt. Zweck des Verfassers ist über die dort be­findlichen Tierarten ein womöglich treues Bild zu entwerfen bevor die anthropogenen Einflüsse die Tierwelt der Berghöhen lich­ten. In dem zoologischen vorangehenden Teil seines Aufsatzes bespricht Verfasser die Um­weltverhältnisse des untersuchten Bereiches. Der Untergrund bei der Berghöhen besteht aus triassischem Kalkstein. Ihr trockener Karstboden ist sehr wasserarm. Auf ihren steilen Südhängen fliesst das Wasser schleu­nigst ab, seine Strömung spült auch den Bo­den ab. Demzufolge ist der Felsen nur von einer sehr dünnen , Humusschicht bedeckt. Die weniger steile und gleichzeitig von einer mächtigeren Bodenschicht bzw. einer üppi­geren Vegetation bedeckte Nordseite binden den Niederschlag besser. Im untersuchten Kalkboden schwankt der pH-Wert auf der Oberfläche zwischen 6,6 und 7,6, in einer Tiefe von 20 cm zwischen 6,5 und 7,7. Der Kalkgehalt beträgt in einer Tiefe von 20 cm 8,25%, den höchsten Wert im ganzen Me­csekgebirge. Für die Klimaverhältnisse ist es im unter­suchten Gebiet kennzeichnend, dass die der Insolation stärker ausgesetzte Südseite wär­mer ist als die waldbedeckte Nordseite. Die­ser Umstand verursacht den grossen Unter­schied der zwischen der Lebewelt des in klei­ner Entfernung dahinziehenden Nord- und Südhanges besteht.. Während nämlich auf dem mit einer Steppenwiese bedeckten Süd­hang die Flaumeneiche und die Blumenesche als Elément des Karstbuschwaldes erwähnt werden können, sind am Nordhang in einem kaum unterbrochenen Zusammenhang die Vegetationstypen der Hainbuche, der Trau­beneiche und der Buche verbreitet. Die im veränderlichen Charakter des Ge­ländes und in der abweichenden Zusammen­setzung vor Vegetationseinheiten offenbaren­de Diskontinuität ist für die Tierwelt in er­ster Linie betreffs der Ernährungsbiologie wichtig. Während nämlich auf den mit Gras. Unkräutern und Feldblumen bedeckten fel­sigen Südhängen besonders die wärmelie­benden, die Trockenheit gut ertragenden, sich aus grünen Pflanzen ernährenden Tiere ihr Lebensunterhat finden, konnten sich auf der Nordseite auch solche Mitglieder der Tiergemeinschaft verbreiten für deren Er­nährung auch moderige Holzstämme, Mull­stoffe von verschiedener Art, wie auch Hut­pilze und Flechten reichlich zur Verfügung stehen. In der Verbreitung der Tiere spielt aber nicht nur die Sicherung der Ernährung sondern auch die Deckung, die entsprechen­de Geborgenheit und auch die Frage der Überwinterung eine wichtige Rolle. Den mannigfaltigen Eigenheiten des untersuchten Geländes entsprechend sichert die Südseite zur Niederlassung von sonnige, felsige Le­bensorte bevorzugenden Tierarten günstiges Terrain, während auf dem Nordhang sich eher die für den Wald bezeichnenden Tier­arten verbreiteten. Im faunistischen Abschnitt der Abhand­lung bespricht Verfasser von den Einzelligen bis zu den Säugetieren jene Tierarten die die Höhen der Misina und des Tubes bevölkern. Vor der Aufzählung dieser Arten führt er kurz die ökologischen, fenologischen, Ver­breitung-, wirtschaftlichen usw. Verhält­nisse auf. Im Schlussteil der Abhandlung gibt Ver­fasser die tiergeographische Bewertung des untersuchten Gebietes. Die Hauptmasse der auf der Misina und Tubes vorkommenden Tierwelt wird von in Mitteleuropa verbrei­teten Arten gebildet. Während aber auf den sonnigen, kahleren Stellen des Südhanges der hohe Prozentwert des balkanisch-medi­terranen und vornehmlich der pontischen Elemente auffallend ist, figuriert in den schattigen, kühleren Wäldern der Nordseite und in den Felsenritzen neben montanen Ele­menten die ausgesprochen subalpine Tier­welt mit einer ganz untergeordneten Arten­zahl.

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