Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1964) (Pécs, 1965)

Régészet - Kalmár, J.: Népvándorláskori sisakok

122, A. KISS — J. NEMESKÉRI raus folgt, dass die besprochene Form nur ein spätes pannonisches Erzeugnis sein kann. Dem Anschein nach dürfte diese Fibelform jene langobardische weibliche Altersgruppe gefertigt haben lassen und gebrauchen, die auf Grund der Angaben des Grabes 5 in den Jahren zwischen 515—543 geboren ist und das Erwachsenenalter zwischen 530—558 er­reicht hat. Da die zu erwartende Lebens-dauer der 20 jährigen Frauen nicht 23—23 Jahre, sondern das Doppelte war, nahm diese Alters­gruppe die in ihrem Besitz befindlichen Fi­beln nach Italien mit sich und diese gelang­ten bereits dort in die Erde. Die in Pannonién gefundenen kloisonnierten S —Fibeln können auf diese Weise nur aus den Gräbern jener Frauen zum Vorschein kommen die früher gestorben sind, als es zuerwarten war. Sterbealter: 67 Jahr' Präpannonisehe Lebensaltergruppe (Grab 3, 4) handgemachte Keramik (Abb. 11, 3) Fibel im thüringischen Typ (Taf. I. 1.) S-Fibel ohne Einlage und Auge (Abb. 8, 8) Diese Erscheinung lässt sich durch das indi­viduelle, persönliche Verhältnis der getrage­nen Gegenstände zu ihren Besitzern erklären. Die gemäss des „Geschmackes" und der „Mo­de" erzeugten Gebrauchsgegenstände. Schmuck- und auch Trachtstücke macht sich jene junge Altersgruppe des gegebenen Zei­tabschnittes zu eigen oder wird für sie von der älteren Altersgruppe gekauft, die beim Erreichen des Erwachsenenalters den Bräu­chen der Gesellschaft entsprechend jene Trachtzubehöre und Schmucksachen bean­sprucht, welche ihnen als Jugendlichen noch nicht gebührten. Diese Generation trug dann die erworbenen oder erhaltenen Schmuck­und Trachtstücke bis zum Ende ihres Lebens. Glaswaren Analogien des in Grab 4 gefundenen kugel­segmentförmigen, aus Glaspasta erzeugten Spinnwirteis (Abb. 9, 6) sind uns vor allem aus süddeutschen und fränkischen Gräber­feldern bekannt. Mangels der Kenntnisse von italischen Analogien und daraus folgend, den­ken wir — nicht als die letzte Folgerung —, dass auch diese Gegenstandsform im Wege des mitteleuropäischen Handels noch ausser­halb Pannoniens in den Besitz der 63—72 jäh­ringen Frau mit ihr nach Pannonién, sodann in die Erde gelangte. Fassen wir das bisher Gesagte zusammen, so ersehen wir daraus, dass sich die archäo­logischen Beigaben im Mohácser Gräberfeld nach dem Sterbealter der Bestatteten in zwei Gruppen teilen. (Tab. 3.) Sterbealter: 0, 15, 25 Jahr Pannonische Lebensalitergruppe (Grab 2, 5, ©) Scheiben gedrehte, Stempel verzierte Keramik (Abb. 11. 1, 2, 4) Bügelfibel von viereckigem. Kopf (Taf. I. 2, 3.) kiloiisonnierte S-Fibel (Taf. IV. 2.) Die nachkommende Generation erwirbt bzw. erhält natürlich wiederum die Produkte, die dem „Geschmack" ihrer eigenen Zeit ange­fertigt worden sind. Zur gleichen Zeit bringt die Kontinuität des Lebens mit sich, dass zwi­schen den einander folgenden Generationen auch ein gewisses Hinterlassen der Trachtzu­behöre und Schmuckgegenstände vorkommt. Aus den im Gräberfeld von Mohács ge­machten Erfahrungen meinen wir die Schluss­folgerung ziehen zu können, dass in den früh­mittelalterlichen Gräberfeldern der Zeitun­terschied, der zwischen dem Zeitpunkt der Erzeugung und der Eingrabung der persön­lichen Gebrauchsgegenstände und Schmuck­sachen besteht (Frage der doppelten Chrono­Täbelile 3 Absonderung; der archäologischen Beigaben nach dem Sterbalter der im langobardisehein Gräberfeld von Mohács Bestatteten

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