Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1960) (Pécs, 1961)
Reuter Camillo: Pécs város neve
PÉCS VAROS NEVE Ш neit bekannt ist, class in der slowenischen Sprache am Ende des 10. und zu Beginn des 11. Jahrhunderts im Worte pee, „Backofen" der Laut с noch wie ty (tj) klang, da er mit ki geschreiben und vom ursprünglichen с scharf abgegrenzt wurde, gelangt der Autor zur Schlussfolgerung, dass der Name der Stadt Pécs, mit dem assimilierten Fremdwort pécs, „Backofen, pest", irgendeines vor oder nach der Eroberung des Landes durch die Magyaren hier angesiedelten türkischen Volkes identisch ist. Die nomadisierenden türkischen Völker kannten den Backofen als Hauseinrichtung nicht, und bezeichneten ihn immer mit Fremdwörtern. So z. B. gebrauchten die Kumanen das russiche Wort pec, „Backofen". Sogar die Magyaren die mit der Landwirtschaft bereits bekannt waren, übernahmen die slawischen Worte kemence und pest. Dasselbe konnte auch anderen, hierher geratenen türkischen Völkern, z. B. den Avarén wiederfahren, die das Wort, aus dem russischem übernommen, mit sich brachten oder es hier von den Slowenen übernahmen. Wir besitzen zwar keine schriftlichen Angaben, doch beweisen es archeologische Funde, dass im Komitat Baranya das Avarentum in grösserer Zahl bestehen blieb und den Einzug der Magyaren miterlebte. Die Bezeichnung mit einem assimilierten Fremdwort dieser Art kann aber auch seitens eines mit den Magyaren einziehenden, von diesen in der Gegend von Pécs angesiedelten — vielleicht noch zweisprachigen, — türkischen Stammes geschehen sein. Es ist durch schriftliche Angaben bewiesen, dass westlich von Pécs, Sekler wohnten; die Stammesnamen Kiskozár, Nagykozár, Keszi, und Megyer um Pécs herum beweisen die bewusste Ansiedlung. Den Grund der Benennung können wir darin suchen, dass die Umgebung von Pécs einen der zum Kalkbrennen vorzüglich geeigneten Kalksteine Transdanubiens liefert, und daselbst auch ein zum Gefässebrennen recht geeigneter mediterraner Ton vorhanden ist.