Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1959) (Pécs, 1960)

Fülep Ferenc: Újabb ásatások a pécsi cella trichorában

88 PÜLEP FERENC 1. Die Länge der südlichen Abschlussmauer der Vorhalle ist, gegenüber der im Jahre 1922 festge­stellten Länge von 150 cm, 283 cm. 2. Neben dem im Jahre 1922 in der Vorhalle aufgefundenen Grab Nr. 1, westlich davon, fanden wir noch ein weiteres Grab, allerdings in schwer beschädigtem Zustand. 3. Wir bestimmten den ursprüglichen Platz der in der nördlichen Abschlussmauer der Vorhalle ver­maurten Tür. Im Laufe unserer Untersuchungen kamen wir zu dem Ergebnis, dass die erste Ausmalung der Cella Trichora (schwarz-rote Streifen geometrischen Charakters unmittelbar auf der Steinmauer) mit der Errichtung des Bauwerks zeitlich übereinstimme (Mitte, bzw. zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts n. u. Ztr.). Im Zeitpunkt der zweiten Ausmalung des Baues (ein Vorhangmotiv auf der schwächeren Putz­schicht über der ersten) war die Tür des Raumes noch nicht vermauert, da man auch die Türleibung ausmalte, während die Vermauerung selbst keine Spuren der Bemalung aufweist. Der Eingang war also hier an der Südseite. Dagegen dürfte der Altar in der nördlichen Apsis gestanden sein. Die Ver­mauerung der Tür geschah in einer darauffolgen­den Periode, und gleichzeitig damit wurde auch der Altar der Cella Trichora in die westliche Apsis ver­setzt; davon zeugt der dort aufgefundene Altar­sookel. Die zweite Ausmalung dürfte also im 9. Jahr­hundert stattgefunden haben, als nach einer Angabe des Conversio Bagoarorum et Carantanorum der Erzbischof Liupram von Salzburg auf den Frongü­tern des Fürsten Privina, in Pécs Kirchen weihte. Damit stimmt auch die aus dem 9—10. Jahrhundert stammende Keramik überein, die im Laufe der Aus­grabungen an diesem Ort zum Vorschein kam. Wir kennen auch ein weissmarmorenes Bruchstück, das Dercsényi als aus dem 9. Jahrhundert stammend bestimmte. Aus der zweiten Hälfte des 10. Jahr­hunderts teilt uns Gyula Török eine Angabe mit, nach der er im Flur einer ausgeraubten früh­römischen Grabkammer im Jahre 1940 einen Haar­ring aus Bronze gefunden habe. Von der Vernach­lässigung und vielleicht auch teilweisen Zertrüm­merung der Cella Trichora zeugt die an der Stelle der Schwelle gefundene Schuttschicht, die unter der türabschliessenden Mauer liegt. Zu dieser Zeit wurde also die Tür vermauert, der Altar in die öst­liche Apsis verlegt und der angenommene westliche Eingang errichtet. Diese Bauarbeiten dürften schon am Anfang des 11. Jahrhunderts ausgeführt worden sein, als die kleine Kapelle an die ost-westlich ge­richtete, in nächster Nähe der Cella Trichora auf­gebaute Kathedrale ausgerichtet wurde.

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