Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1959) (Pécs, 1960)

Soproni Olivér: Bachminszky kerámiája

BACHMINSZKY KERÁMIÁJA 273 liehe, traditionelle Elemente bewahrt haben. Sie arbeiteten gerne mit Sgraffitto, so dass dieses auch als huzulische Keramik bezeichnet werden kann. Die Töpfer aus Kuti wandten völkisch-traditionel­les Material am, die aus Kossov aber arbeiteten dein städtischen Geschmack entsprechend. Der hervorragendste Repräsentant der letzteren war Bachminszky. Das Janus-Pannonius Museum in Pécs hütet fünfzehn von ihm stammende Origi­nalstücke. Dies ist auch der Grund weshalb wir hier seiner gedenken. Bachminszky stellte ursprünglich-traditionelle Themen im Stil des westlichen Barock und Rokoko dar. Auf seinen stehenden Schüsseln stehen die Bäume mit drei Blumen in einem zweiohrigen Kantharos. Oft sind sie noch mit zwei abwärtsge­neigten Nelken versehen; auf zahlreichen Stücken sitzt auch der Vogel am Baum. Dieser hat eine doppelte Rolle: er ist der Hüter des Baumes, (gleich­zeitig aber auch der Räuber der köstlichen Frucht. Stellenweise wird der Vogel durch einen Hirsch, eine Kuh, eine Ziege oder auch durch einen Basen ersetzt. Auf einer Schüssel mit Ungetümen an bei­den Seiten des Baumes ahmt er die sassanidische Darstellung nach. Auf einer anderen Schüssel ist ein von einem Jäger getriebener Hase zu sehen; der Hase ist der Räuber des Lebensbaumes. Er schmückte die Stücke mit Flechtwerk, Rosetten, aber auch mit ornamentalen Elementen die er der Metalltechnik entnahm. Den Rand seiner Schüs­seln schmücken die von der Keramik des ungari­schen Mittel-Theiss Gebietes wohlbekannten Ba­rock-Guirlanden und Reihen von Renaissancebogen. Auch das chinesisch anmutende Muster Delfter Stiles kommt vor. Ein ihm eigenes Motiv ist das geäderte Blatt. Seine Blume ist die fünf blätterige Tulpe oder Lilie, die auf der alten ungarischen Keramik ebenfalls zu finden sind. Seine Nelken folgen der türkischen Form. Die Blumen stellt er gekerbt dar; dies deutet auf russhschen Einfluss und zeugt von äusserster Stilisierung. Seine Lebens­bäume besitzen ausser den drei Blumen noch zwei abwärtsgeneigte Blumen. In der ungarischen Konst­ruktion wird die Blume von starken Ästen getragen und der Lebensbaum strahlt Kraft aus. Seine Le­bensbäume breiten sich fächergleich aus und neigen sich unter dem Gewicht der Blumen; sie erwecken süssliche, börgerliche Stimmung. Der ursprüngliche Lebensbaum mit dem Vogel klingt ihm zwar als Erinnerung an die Mythen nach, doch ist seine Konzeption nicht der Volkskunst, sondern dem Sinne de Rokoko vewandt, ein volles Jahrhundert nach dem Abschluss dieser Periode. 18 J. P. Múzeum

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