Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1956) (Pécs, 1956)
Sarkadiné Hárs Éva: A Pécs, Káptalan u. 2.sz. épület díszítő elemei
56 ANTAL GEBHARDT Es könnte wohl mit Recht angenommen werden, dass das Interesse von mehr als einem Jahrhundert und die fachgemässe Arbeit so vieler Naturforscher an dem Gebiet der Fauinenforsehung sämtliche Probleme gelöst hätte. In Wirklichkeit befinden wir uns aber trotz der erreichten vortrefflichen Ergebnisse erst am Anfang der Arbeit und besonders von tiergeographischem Gesichtspunkt aus werden durch die Überprüfung der uns zur Verfügung stehenden faunistischen Angaben heterogener Zusammensetzung die auf ihre Lösung wartenden Aufgaben nur noch vermehrt. Dabei muss im Mecsek-Gebirge das Vorkommen einer grossen Anzahl von Tierstämmen angenommen werden, von welcher bis jetzt keine einziger Vertreter bekannt ist, und von den im Gebirge tatsächlich nachgewiesenen Tierordnungen wurde fast die Hälfte noch von niemanden gesammelt und studiert. Auch die Aufsammlung der bekannten Tiere ging nicht systematisch vor sich, da die erreichten Erfolge nur auf gelegentliche, sich höchstens auf 1—2 Tage erstreckende Aufsammlungen zurückzuführen sind. Trotz des Fehlens dieser faunistischen Angaben gründete ich nun meine sich auf das Mecsek-Gebirge beziehenden tiergeographischen Festellungen zum Teil auf die spärlichen Aufzählungen des ungarischen Faunenkatalogs, teils auf das Material der Zoologischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen Museums von Pécs, ferner auf die zusammenfassenden Ergebnisse mehrerer, mir zur Verfügung stehenden tiergeographischen Studien verschiedenen Umfangs und schliesslich auf meine seit Jahrzehnten im Mecsek-Gebirge durchgeführten Aufsammlungen und faunistischen Notizen. Im Besitze dieser verhältnismässig geringen Angaben kann nun ein verlässliches tiergeographisches Bild des Mecsek-Gebirges kaum gegeben werden, ebenso wenig wie auch scharfe Grenzlinien der Verbreitung kaum gezogen werden können, da eine positive Unterlage dafür wohl nur durch die Kenntnis der vollständigen Assoziation geliefert werden kann. Das ist aber auch nicht mein Ziel. Ich beabsichtigte-nur zu untersuchen, welchen Ursprungs die Faunenelemente der wechselvollen Tierwelt sind, welche aus dem Mecsek-Gebirge bisher bekannt wurde. Bevor ich zur eingehenden Besprechung komme, halte ich es für notwendig, die klimatischen, orografischen und edafischen Verhältnisse des Mecsek-Gebirges, sowie die Zusammensetzung der Pflanzendecke — als wesentliche ökologische Faktoren — wenn auch nur in kurzen Zügen zu erörtern. Das Mecsek-Gebirge ist das am weitesten in Süden gelegene Gebirge Westungarns, mit einer Ausdehnung von etwa 1.300 km 2 . Es ist dem Wesen nach ein Inselgebirge, welches sich durch allmählich abflachendes Hügelgelände in das Niveau des ungarischen Beckens einfügt. Seine höchsten Gipfel sind der Zengő (682 m), der Hármashegy (603 m), der Jakabheg} (593 m), der Tubes-tető (612 m) und die Misina-oder Mecsek-Spitze (534 m). Das in grossen und ganzen in west-östlicher Richtung ziehende Gebirge wird in nord-südlicher Richtung durch junge Quertäler gegliedert (Nagymélyvölgy, Melegmány, Égervölgy, Szuadó unsw.) Das Grundgestein ist im westlichen Teil roter, sogen. Jakabhegyer Sandstein, im mittleren Teil Trias-Kalkstein, während wir im Osten Verwitterungsprodukte geringer vulkanischer Gesteine finden. Sofern die chemische Reaktion des Bodens bei einem Wert von pH=7 als neutral angesehen wird, ist der Boden der südlichen Abhänge des Mecsek-Gebirges im allgemeinen von basischer Beschaffenheit, da sein pH —Wert zwischen 6,6—7,6% schwankt, wogegen der Boden der Ost- und besonder der Nordabhänge eher von sauerer