Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1956) (Pécs, 1956)
Sarkadiné Hárs Éva: A Pécs, Káptalan u. 2.sz. épület díszítő elemei
DIE TIERGEOGRAPHISCHEN PROBLEME DES MECSEK-GEBIRGES 57 Beschaffenheit ist, da hier die pH —Werte 6,1—6,7% betragen. Der Ca-Gehalt des Bodens zeigt im Mecsek-Gebirge ausserordentlich grosse Abweichungen. So beträgt z. B. der Ca-Gehalt des aus Muschel-Kalkstein entstandenen Bodens des Misina-Berges 8,25%, ebendort der Ca-Gehalt des Rhäter-Sandsteinbodenß 5,1% und der aus Permsandstein entstandenen Bodens sogar nur 1,7% (14, p. .72. und 74.). Der im Aufbau des Gebirges überwiegende Kalkstein ist als solcher im allgemeinen wasserarm. In seinen verkarsteten Anteilen befinden sich mehrere Höhlen, Grotten und Dolmen, in welchem von tiergeographischem Geischtspunkt aus sehr interessante endemische, höhlenbewohnende Organismen leben. Die klimatischen Verhältnisse verweisen auf südlichen Charakter. Zwischen der Nord- und Südseite des Gebirges sind die Abweichungen der Lufttemperatur sehr wesentlich; infolgedessen ist an der wärmeren Südseite auch die Verdunstung intensiver, andererseits aber die Bodenfeuchtigkeit geringer als an der Nordseite. Die Lage des ganzen Gebirges, seine gegen Norden geschützten Südhänge, sowie der wärmespeichernde Kalkstein führen zu dem Ergebnis, welches auch durch uralte Erfahrungen bestätigt wird, dass nämlich in Ungarn das Frühjahr immer zuerst im Komitat Baranya eintritt. Die jährliche Niederschlagsmenge schwankt zwischen 600—700 mm. Neben ausgebreiteten Buchen- und Eichenwäldern kommen in bedeutender Ausdehnung auch Buschgebiete und vegetationslose Fel'sengebiete vor. Im Komitat Baranya wurden -mehr als 1400 wild wachsende Pflanzenarten gefunden. Unter diesen Floraelementen ist neben den mit 57,6%' vertretenen mitteleuropäischen Pflanzen auch die Anzahl der Arten mediterraner Herkunft sehr hoch (18,3%). Im Verhältnis dazu sind die kosmopolitischein (9,0%) und kontinentalen (8,6%) Elemente noch als bedeutend zu bezeichnen, während die atlantischen (2,5%), borealen (0,1%), alpinen (0,1%), balkanischen (2,6%) und endemischen (1,0) Elemente im Vergleich zum Gesamtbild der Pflanzendecke nur eine untergeordnete Rolle spielen;. , Im Rahmen der Analyse des Landschaftsbildes des Mecsek-Gebirges sind neben den orografischen, klimatischen und edafisehen Faktoren, sowie neben den erwähnten Eigenartigkeiten der Pflanzendecke vom Gesichtspunkt der Verbreitung der Tierwelt, ihrer Einwanderung, bezw. Absiedlung und der Zusammensetzung der gesamten Fauna auch noch die erdgeschichhchen Faktoren von ausserordentlicher Wichtigkeit, da zwischen der wechselreichen Vergangenheit des Gebirges und seiner Tierwelt enge Beziehungen festgestellt werden können. Es liegt nicht im Rahmen der vorliegenden Arbeit mich eingehemdst mit der weit in die erdgeschichtliche Vergangenheit zurückgreifenden Geschichte der Ausgestaltung des Gebirges von seiner Entstehung an zu befassen, weshalb ich an dieser Stelle vor allem auf die zahlreichen grundlegenden Fachartikel verweisen möchte, welche die Geologie des Mecsek-Gebirges besprechen (33). Von tiergeographischem Gesichtspunkt aus kann übrigens der Verganghieit des Gebirges auch nur von der Zeitspanne an Bedeutung zugeschrieben werden, aus welcher die rezente Tierwelt abgeleitet werden kann. Diese Epoche fällt ungef. in die Mitte des Tertiärs, in welchem ein Teil der Arten schon den südlichen Teil des Karpatenbeckens besiedelte. Ein beträchtlicher Anteil der miozänen Tierwelt erinnerte damals an die Savannen-Fauna der Lebensgemeinschaften der nordamerikanischen Prärien, in welchen sich die Absonderung der mediterranen und nördlichen Elemente noch nicht vollzogen hatte (23). Der