Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Illyés B.–Illyés K.: Kiskunsági hadtörténeti adalékok a napóleoni háborúk végéig

BÁLINT ILLYÉS-KATALIN ILLYÉS KRIEGSGESCHICHTLICHE BEITRÄGE AUS KLEINKUMANIEN BIS ZUM ENDE DER NAPOLEONISCHEN KRIEGE Die in den russischen Jahrbüchern als Polowezen erwähnten Kumanen haben sich — von den Tataren, ihrem verwandten Volk getrieben — im 13. Jh. in der Mitte Ungarns niedergelassen. In ihren zwischen die ungarischen Komitate eingekeilten Bezirken: in Groß- und Kleinkumanien genossen sie als Privile­gien: Selbstverwaltung, Recht zur eigenen Gerichts­barkeit und als Gegenleistung dafür versahen sie in ihren eigenen Reiterformationen einen militäri­schen Dienst. Vom Anfang des 16. Jhs an, seit der Besetzung des Landes durch die Türken lebten sie als Leibeigene der Eroberer bis zum Ende des 17. Jhs, als der König sie dann an den deutschen Ritter­orden verkaufte. 1745 haben sie sich freigekauft, erhielten ihre Pri­vilegien zurück und übernahmen das Stellen eines Reiterregiments sowie die Verpflichtung dieses auf eigene Kosten unter Waffen zu halten. Die Werbung ging nach dem Prinzip der Freiwilligkeit vor sich, so wie in den adeligen Komitaten Ungarns, jedoch bis in den letzteren unter den bodenlosen, interesse­losen Leibeigenen auch zwangsmäßig geworben wur­de, stellten sich in Kleinkumanien die auf gemein­samen Boden frei lebenden Ackerbauern, Hirten in überschüßiger Menge freiwillig als Husaren, weil sie sich dazu einerseits durch ihre militärische Vergan­genheit verpflichtet fühlten, andrerseits um ihren Boden und ihre Freiheit besorgt waren. Das Einrückungszentrum der Bezirke war bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts Kunszentmiklós und deshalb untersucht vorliegende Abhandlung auf­grund der Protokolle dieser Stadt sowie der Nach­richten der zeitgenössischen ungarischen Presse die Militärstellungen und die Auswirkung der Kriegs­jahre bis zum Ende der napoleonischen Zeiten. Die Abhandlung befaßt sich mit den militärischen Lasten der erwähnten Bezirke und Städte, mit der Einquartierung der Husaren, mit den durch die Nah­rungsmittelabgabe entstandenen Verlusten der Stadt­bevölkerung. Eine besondere Belastung bedeutete, daß die Zahl der Rekruten nicht aufgrund der Bevöl­kerungszahl festgelegt wurde, sondern nach der Größe des Kaufpreises des 1745 zurückgekauften Bo­dens. Die Bevölkerung war auch verpflichtet, die in den Quartier- und Wohnhäusern zur Ausbildung un­tergebrachten Husaren zu verpflegen. Kunszentmiklós hat zwischen 1745—1814 insge­samt 696 Husaren gestellt und diese haben auch unter der Führung ihrer selbstgewählten militärischen Vor­gesetzten die Schlachtfelder Europas durchzogen. Trotz der Unternehmungslust gab es infolge der Menschenverluste der nacheinander folgenden Kriege doch Stockungen in der Stellung von Rekruten und deshalb wurde auch vom Anfang des vorigen Jahr­hunderts an die Anmeldung der örtlichen besitzlosen Einlieger angenommen, die vor dem schweren Schicksal der Leibeigenen aus den adeligen Komita­ten in die privilegisierten Bezirke geflüchtet sind. Das kleinste Soldatenmaß war 158 cm, die Höhe des Militärpferdes über 152,8 cm. Die Dienstzeit war 12 Jahre, jedoch dienten viele 20—28 Jahre lang beim Militär und sie wurden nach ihrem Abschied Flur­wächter oder erhielten einen Hausplatz und Bürger­recht in der Stadt. Die Kriegsinvaliden lebten vom Gnadenbrot der Behörden, die auch für die Waisen der Gefallenen sorgten. Die Beschaffung der in der Abhandlung ausführlich beschriebenen militärischen Ausrüstung, das Halten des Militärs forderte von der Bevölkerung große Opfer, gleichzeitig hatte sie aber auch durch den 85

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