Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Vass E.: A kalocsai náhije 1548. évi török adóösszeírása

ELŐD VASS DAS TÜRKISCHE KONTRIBUTIONSVERZEICHNIS IN DER NAHIJE VON KALOCSA AUS DEM JAHRE 1548 Es wurde das älteste Manuskript des türkischen Kont­ributionsverzeichnisses des Sandschaks von Szeged bearbeitet, dessen Originalexemplar in der Pariser Bibliothèque Nationale aufbewahrt wird. (Manu­scrits Turcs, Supplement Nr. 76). Von den sieben Nahijes war die von Kalocsa eine kleinere Gebiets­einheit des Sandschaks von Szeged. Das bearbeitete türkische Kontributionsverzeichnis ist undatiert und in ihm sind drei von den sieben Nahijes des Sand­schaks von Szeged: die Nahije von Szabadka, Zom­bor und Baja nicht enthalten, da diese in unser Manuskript nicht abgeschrieben wurden. Unser Ma­nuskript ist eine spätere Kopie und sein besonderer Wert besteht darin, daß es den Text des ältesten, bisher bekannten Kontributionsverzeichnisses des Sand­schaks von Szeged aufbewahrt hat. Die Datierung der Kontribution wurde durch den Vergleich mit der Namenliste der Familienoberhäupter der unga­rischen Steuerkonskriptionen aus dem Jahre 1548 festgelegt. Aufgrund der Arbeit mehrerer Forscher läßt sich die Datierung auf das Jahr 1548 setzen. Vor der Bearbeitung des türkischen Kontributions­verzeichnisses beschreiben wir die frühere Lage des Gebietes der Nahije von Kalocsa im Jahre 1548. Es wird der Zustand der ungarischen Verwaltung, der kirchlichen Administration und der Bodenbesitz­verhältnisse im 15. Jh. vorgeführt. Aufgrund unga­rischer Urkunden haben wir festgestellt, daß in die­sem Gebiet zum Ausgang des 15. Jhs auf 137 Ort­schaften geschlossen werden kann. Außerdem be­nutzten wir auch die Verrechnung über das Einkom­men des Königs Wladislaw IL aus dem Jahre 1494/95, in der das Gebiet des zum Vergleich herangezogenen Komitats Solt und die einstige Ausdehnung der Nahije von Kalocsa vom Jahre 1548 annähernd über­einstimmten. Das Komitat Solt hat 1494/95 die Steuer der Steuereinheit von 2755 Pforten gezahlt (1 ung. Gulden je Pforte). Es wird die Geschichte vor der Besetzung des Gebietes durch die Türken und ihre Folgen ausführlich erörtert. Nach der Nie­derlage bei Mohács hatte Ungarn zwei Könige: Fer­dinand von Habsburg und János von Szapolyai, die bestrebt waren ihre Herrschaft auf das ganze Land zu erstrecken. Ferdinand von Habsburg nahm im Som­mer 1527 das Land in Besitz, jedoch schloß der ver­triebene König János von Szapolyai im Februar 1528 mit dem türkischen Sultan Sulejman und im Oktober 1529 auch mit dem französischen König Franz I. ein Bündnis. Der nach Polen geflüchtete König János von Szapolyai kehrte in Oktober 1528 in das Land zu­rück und wurde gegen Ferdinand schon von starken türkischen Einheiten unterstützt. Die Türken sowie die ungarischen und serbischen Truppen von János von Szapolyai haben im Laufe des Jahres 1529 die Anhänger von Ferdinand aus dem Lande fast gänz­lich verdrängt und so auch Kalocsa erobert. Kalocsa und seine Umgebung haben durch die Kämpfe beträchtliche Verluste erlitten und seine Bevölkerung ist über die Donau geflüchtet. König János von Szapolyai gab Kalocsa dem Erzbischof Ferenc von Frangepán, der das Gebiet bis 1541 in Besitz hatte. Nach dem Tode des Königs János von Szapolyai ha­ben die türkischen Truppen im Sommer 1540 die in die Hauptstadt des Landes führenden drei Straßen im voraus besetzt. Ihre Flotte war an der Donau und ihre Reiterei auf den Straßen an beiden Seiten der Donau in Bereitschaft gesetzt. Der Sultan Sulejman hat im August 1541 Buda und hiermit auch den mitt­leren Teil des Landes besetzt. Kalocsa liegt am linken Ufer der Donau, an der Landstraße und ist demnach an der Aufmarschlinie des türkischen Heeres gelegen. Aufgrund zeitgenössischer Daten konnten wir fest­61

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