Horváth Attila – Orosz László szerk.: Cumania 6. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1979)

Vass E.: A kalocsai náhije 1548. évi török adóösszeírása

stellen, daß die Türken das Sandschak von Szeged zwischen dem Oktober 1542 und dem Juli 1543 or­ganisiert haben. Nach dem Feldzug des Jahres 1543 des Sultans Sulejman haben die Türken in Ungarn 12 Sandschaks zustande gebracht. In diesen wurden die ersten Kontributionsverzeichnisse im Jahre 1544 zusammengestellt. Zur Fertigung der Kontributions­verzeichnisse hat Beg Halil in Buda das Schatzamt der Provinz (defterhane-i vilayet-i Budun) organisiert. Das erste Kontributionsverzeichnis des Sandschaks Szeged stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 1546/ 47. Die imjahre 1548 ergänzte Kopie dieses Verzeich­nisses bildet das zur Bearbeitung vorliegende Ma­nuskript. Mit dem Vergleich des Kontributionsverzeichnis­ses aus dem Jahre 1548 und der Verrechnung über das königliche Einkommen im Jahre 1495 haben wir die die Siedlungsstruktur der Nahije von Kalocsa bestimmenden Objekte (Städte, Dörfer, Puszten, Grundstücke, Gärten, Mühlen, Weiher, Kirchen) registriert (Tab. 1). Aufgrund der Angaben des tür­kischen Kontributionsverzeichnisses aus dem Jahre 1548 versuchten wir im Gebiet der Nahije von Kalo­csa die Verteilung der bewohnten Ortschaften aus der Zahl der Steuereinheiten der türkischen Häuser (Hane) und Pforten vorzuführen (Tab. 2). Auf die Bevölkerungsdichte der Siedlungen haben wir aus der Zahl der Kontributen geschlossen und fest­gestellt, daß die meisten Siedlungen zu solchen Ort­schaften gehört haben, die über 1—10 Häuser (Hane) bzw. Pforten verfügten. Bezüglich der Bevölkerung haben wir ebenfalls aus der Steuereinheit der türki­schen Häuser (Hane) und Pforten sowie aus der Steuereinheit der ungarischen Pforten geschlossen (Tab. 3). Über das Gebiet der Nahije von Kalocsa im Jahre 1548 haben wir festgestellt, daß die Bevölke­rungszahl zwischen 1495—1548 um etwa 60—70% abgenommen hat. Die Abnahme wurde nicht nur durch die Verstorbenen, sondern auch durch die von den Türken verschleppten Personen und den Flücht­lingen hervorgerufen. Die Zahl der letzteren dürfte beträchtlich gewesen sein, da die Angaben des Kon­tributionsverzeichnisses des Jahres 1560 schon von ihrer Rückkehr berichtet. Die im Jahre 1548 bewohn­ten 94 Ortschaften steigen bis 1560 schon auf 103 an. Dieselbe Proportion zeigt zugleich, daß das türkische Kontributionsverzeichnis aus dem Jahre 1548 be­reits die im Laufe des 15—16. Jhs ständig bewohnten Ortschaften fast gänzlich vorführt. Die Verteilung der türkischen Besteuerung der Nahije von Kalocsa führen wir in einer die Städte und Dörfer auseinandergehaltenen Form durch Angabe der Werte in türkischer Aktsche und ungarischen Goldgulden vor (Tab. 4). Im Jahre 1548 wurden von den städtischen Steuerzahlern einzeln 7,24 ungarische Goldgulden, von denen auf dem Land 4,65 unga­rische Goldgulden eingetrieben. Die Stadtbevölke­rung hat ein Fünftel der Dorfbevölkerung ausge­macht und dennoch ein Drittel der Steuergelder ein­gezahlt. Dies weist auf die hervorragende Wirtschafts­lage der Städte hin. Die Verteilung der landwirt­schaftlichen Struktur der Nahije von Kalocsa im Jahre 1548 führen wir zwischen den einzelnen Pro­duktionszweigen vor (Tab. 5). Die wichtigsten Pro­duktionszweige waren Viehzucht und Imkerei, wor­auf wir aus dem Vergleich der Zahl der Ortschaften je nach ihren Produktionszweigen schließen können. Die genaue Übersetzung des Kontributionsver­zeichnisses der Nahije von Kalocsa aus dem Jahre 1548 bringen wir in der von Lajos Fekete ausgebil­deten ungarischen Orthographie. Den historischen Register der im veröffentlichten Text vorkommenden Ortsnamen und anderen geographischen Beziehun­gen bringen wir nach dem Textteil. Der historische Ortsnahmenregister enthält das älteste Vorkommen der einzelnen Namen.

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