Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)
Fodor I.: Az osztrogozszki lelet
ISTVÁN FODOR DER SPÄTNOMADISCHE GRABFUND VON OSTROGOSHSK Im Ungarischen Nationalmuseum (Budapest) wird ein aus fünf Gegenständen bestehender Grabfund (Abb. 3) aufbewahrt, der — der Inventareintragung nach — 1,5 km nordöstlich von der Stadt Ostrogoshsk in einem Reitergrab zum Vorschein gekommen ist. Die Gegenstände dürften zwischen dem September 1942 und dem 20. Januar 1943 anläßlich des Aushebens eines Schützengrabens oder einer sonstigen militärischen Wehreinrichtung gefunden worden sein. Ostrogoshsk und seine Umgebung gehörte damals nämlich zum Militärbereich der entlang des Dons stationierenden 2. Ungarischen Armee. Als zeitbestimmender Faktor des Fundes kann nur ein einziger Gegenstand, der Steigbügel betrachtet werden. Auf Grund der ähnlichen Stücke des osteuropäischen, spätnomadischen archäologischen Denkmalmaterials kann die Zeit des Fundes auf das 12. Jh. und auf die erste Hälfte des 13. Jhs. gesetzt werden. Im angegebenen Zeitalter wurde die Gegend, wo der Fund zum Vorschein gekommen ist aller Wahrscheinlichkeit nach von dem Kumanen (Polowzer) bewohnt und so ist es mit Recht anzunehmen, daß die erörterten Gegenstände aus einem kumanischen Reitergrab stammen. * Die in Ungarn zum Vorschein gekommenen Parallelstücke des Steigbügels von Ostrogoshsk stammen ebenfalls aus kumanischen Gräbern des 13. Jhs. (Bánkút, Kunszentmárton). Das Alter des Fundes von Erdőtelek (Abb. 4—5), den früher A. Nagy als Beigabe eines vom Beginn des 11. Jhs stammenden Petschenegengrabes bestimmt hat, kann der Meinung des Verfassers nach auf das 12. Jh., eventuell auf die erste Hälfte des 13. Jhs. datiert werden und es ist nicht auszuschließen, daß das Stück gleichfalls aus einem kumanischen Grab stammt. 261