Horváth Attila – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 4. Archeologia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1976)
Lipták P.–Marcsik A.: A Madaras-Téglavető avar temető csontvázmaradványainak embertani jellemzése
PÁL LI PTÁK —ANTÓ N I A MARCSIK ANTHROPOLOGISCHE CHARAKTERISTIK DER SKELETTRESTE AUS DEM AWARISCHEN GRÄBERFELD BEI MADARAS —TÉGLAVETŐ Auf dem Gelände neben dem Streichplatz (ung, 'téglavető') von Madaras unternahmen früher Elemér Zalotay, dann in späterer Zeit Mihály Kőhegyi Bergungsgrabungen. Die anthropologische Bearbeitung des von Zalotay freigelegten Materials besorgte Pál Lipták, dessen Resultate wir uns im vorliegenden Aufsatz bedient haben. Dank dieser Ausgrabungen wurden Skelette von insgesamt 88 Individuen geborgen, deren Erhaltungszustand nach Geschlecht und Sterbungsalter gegliedert in Tabelle 1. angeführt ist. Die Ergebnisse der metrischen, morphologischen Analyse sind in den Tabellen 2., 3. und 4. zusammengefasst. Die männlichen Schädel sind mittellang, mittelbreit, ihr Mittelwert liegt laut des Schädelindexes bei der oberen Grenze der Mesokranie ; beachtet man die Verteilung des Schädelindexes, so kommen Mesokranie und Brachykranie in gleichem Verhältnis vor. Der Hirnschädel ist mittelhoch, auf Grund des Mittelwertes und der Verteilung des Längen-HöhenIndexes — orthokran, dem Mittelwert des BreitenHöhen-Indexes nach — tapeinokran, hinsichtlich der Verteilung des Indexes aber wurden tapeinokrane und metriokrane Schädel in gleichem Verhältnis stehend veizeichnet ; die Stirn ist schmal und liegt dem Mittelwert des transversalen Frontoparietal-Indexes zufolge der oberen Grenze der Stenometopie nah, hinsichtlich seiner Verteilung jedoch herrscht die Metriometopie vor. Der Schädelumriss in Norma verticalis ist zumeist ovoid, Glabella und Protuberantia occipitalis externa sind am allermeisten 2. Grades (nach Broca). Die Schädelkapazität ist sowohl auf Grund der Mittelwerte, als auch der Verteilung der Kategorien nach mittelmässig (euenkephal). Das Gesicht ist breit und hoch, das Obergesicht — hoch, auf Grund des Mittelwertes des Gesichtsindexes — leptoprosop, laut Obergesicht — lépten, der Verteilung der Indexkategorien nach sind jedoch ,,mesene" Gesichter überwiegend. Die Fossa canina ist am allermeisten mittelmässig tief (3), es gibt jedoch oft Fälle, wo dieselbe seicht oder ausgefüllt ist. Die Augenhöhle ist mesokonch, die knöcherne Nase — leptorrhin und der Gaumen — leptostaphylin. Die schädel der Frauen weisen im Vergleich mit denen der Männer folgende Unterschiede auf. Ihr Hirnschädel ist auf Grund der Masse und der Verteilung des Längen-Höhen-Indexes niedriger, die Stirn ist hinsichtlich des Mittelwertes des transversalen Frontoparietal-Indexes metriometop, der Verteilung nach ist jedoch die stenometope Indexkategorie überwiegend. In Norma verticalis dominiert bei den Frauen der pentagonoide Schädelumriss, Glabella und Protuberantia occipitalis externa sind im allgemeinen 1. Grades (nach Broca). Auf Grund der Verteilung des Gesichtsindexes ist die mesoprosope Kategorie die häufigste. Das Obergesicht ist den Mittelwert des absoluten Masses beachtet eher mittelhoch, dem Mittelwert des Obergesichtsindexes nach — niesen. Die Augenhöhle ist höher (hypsikonch), die Nase breiter (chamaerrhin) als bei den Männern. Die Fossa canina ist bei den Frauen in mehreren Fällen ausgefüllt, auch ihr mongolider Charakter ist ausgeprägter. Die Körperhöhen beider Geschlechter führt Tabelle 5. an, die individuellen Masse der Männer enthält Tabelle 8., die der Frauen Tabelle 9. und die der Jugendlichen und Kinder Tabelle 10. Die wichtigeren metrischen und morphologischen Merkmale des fragmentarischen Materials sind in Tabelle 11. zusammengefasst. Zur taxonomischen Analyse erwiesen sich aus der Serie 31 Schädel — 16 männliche und 15 weibliche — 139