Horváth Attila – Bánkuti Imre – H. Tóth Elvira szerk.: Cumania 3. Historia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1975)

Gerelyes E.: A kecskeméti direktórium búcsúja

schaft um keinerlei Macht, keinerlei äusseren Ein­mischungs willen aufgeben, sie wird den Kampf in den Werkstätten, Fabriken, Aemtern, auf den Feldern so lange fortsetzen, bis sie die Ungleichheit abschafft, bis sie für die Arbeiter all dass sichert, was sie nach ihrer mit Schweiss errungenen Arbeit verdient. Eine sozialdemokratische Regierung bildete sich mit der Absicht eine Vereinigung mit den Regierun­gen der den Krieg gewonnenen Länder abschliessen zu versuchen, um überflüssiges Blutgiessen zu ver­meiden. Arbeiter! Sitzet keinerlei Gerüchten auf, diese Aenderung hat blos nach Aussen, in der Aussen­politik eine Bedeutung, da nach innen die Arbeiter­schaft die Macht auch weiterhin in der Hand hält Der am Anfang des Plakates dargelegte Gedanke: „Die Streitmacht der Entente griff Ungarn von vier Seiten an, und alle Todesverachtung und Selbst­bewusstsein der ungarischen Arbeiterschaft bewies sich als zu geringe Kraft gegen diese fürchterliche Macht." griff das Wesen der Gründe heraus, die den Sturz der Rätermacht verursachten. Die gegenrevo­lutionäre Leitung, aber auch die Leitung der refor­mistischen Sozialdemokratischen Partei trachteten den Sturz der Räterrepublik als den „Bankrott" der Kommunisten, und in erster Linie als Folge des inneren Übels darzustellen. Nicht das Verschweigen der witklich begangenen Fehler, die Betonung der entscheidenden imperialistischen Übermacht war der oben zitierte Gedanke, es ist ja heute bereits allge­mein bekannt, dass im Laufe von Juni und Juli schon die Klarstellung der sich erhebenden prinzipiellen und Machtfragen in Gang kamen, und die Ausarbei­tung von richtigeren Methoden wäre blos eine Frage der Zeit gewesen. Meiner Beurteilung nach drückt der erste Teil des Plakates — in seinen weiteren Reihen — auch diesen Kommunistischen Standpunkt aus. Der zweite Teil des Plakates wiederspiegelt dage­gen den einen Teil der Propagandaphrasen der so­genannten Gewerhschaftsregierung. Die Peidl Regie­rung, welche während ihrer sechstägigen Herrschaft der Quartiermacher der Gegenrevolution wurde, hoffte, Vertrauen schenkend den Versprechungen der Entente, dass die Rumäner bei der Theiss stehen bleiben und die Ententeländer ihnen beistehen wer­den. Am Tage der Abfassung des Plakates marschierte und sie wird diese Macht gegen Jedermann, gegen allen Angriffen unbedingt behaupten und verteidigen. Seid ruhig, wartet mit Geduld, weil unsere Sache die Sache der Werktätigen ist, die wir mit jahrzehn­telanger Arbeit aufgebaut haben, die niemand und nichts zerstören kann. Wir fordern Disziplin und Selbstbewusstsein, weil wir blos mit Disziplin und Selbstbewusstsein die Ruhe dieser schweren Tage sichern können. Jeder Arbeiter soll die Aufrechter­haltung der Ordnung als seine Pflicht betrachten, denn wenn wir das nicht einhalten, werden wir wie­der die Ausgebeuteten und Sklaven des Grosskapi­tals werden. Kecskemet, den 2. August 1919. Arbeiterrat die I. Kompanie des Pronaykommandos durch dem Kecskemeter Kieis, welche jedoch hier nicht stehen blieb, sondern weiter nach der Hauptstadt zog. Bevor dieser Entwurf zum Plakat werden konnte, erwies es sich bereits in Kecskemet, dass die Arbeiter­schaft unter der Peidlleitung die Macht nicht in der Hand halten konnte. Der Standpunkt der Gewer­schaftsregierung : „Diese Aenderung hat blos nach Aussen, in der Aussenpolitik eine Bedeutung, da nach innen die Arbeiterschaft die Macht auch weiter­hin in der Hand hält "diente blos zur Irreführung der Arbeiterschaft. Es ist auch allgemein bekannt, dass am 6. August eine gegenrevolutionäre Offiziers­gruppe die Peidlregierung mit Hilfe einer rumäni­schen Patrouille ablöste und die Periode des Über­ganges von der Revolution in die Gegenrevolution schloss damit ab. Die Gegenrevolution gewann blitzschnell die Oberhand zwischen Donau und Theiss, machte die Stadt in kurzer Zeit zu einem blutigen Mittelpunkt des Gemetzels, und der Ent­wurf wurde durch die Pedanterie des einstigen Bür­germeisteramtes, später durch die Sorgfalt des Ar­chivs der Nachwelt erhalten. Der Plakatentwurf ist also solch'ein Dokument der revolutionären Geschichte Kecskemet's, welcher trotz seiner Episodenhaftigkeit beachtenswert ist. Vielleich klingt es nicht als lokalpatriotische Unbe — scheidenheit noch hinzufügen, dass es auch eines der beachtenswerten Dokumente der letzten Minu­ten der Proletardiktatur darstellt. Es ist ein spezi­fisches Beispiel der vielfarbig zusammengestellten politischen Lage bzw. Sehensart. 391

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