Horváth Attila – Solymos Ede szerk.: Cumania 2. Ethnographia (Bács-Kiskun Megyei Múzeumok Közleményei, Kecskemét, 1974)

Ortutay Gy.: Előszó

VORWO RT Wenn ich es auch für mich beehrend finde, diesem reichhaltigen Band in der Kunstart eines Vorwortes eine Empfehlung vorauszuschicken, wäre es den­noch unbegründet, dies in einer weitschweifigen Form zu tun. Es ist keineswegs notwendig einlei­tende Erklärungen zu geben, auf Entschuldigungen hingegen ist unser Band nicht angewiesen. In den letzteren Jahren sind die Jahrbücher un­serer Museen stets reicher, fachlich stets anspruchs­voller geworden. Die in den Bänden mitgeteilten Stu­dien könnten mit Recht in jeder Zeitschrift oder in jedem Studienband der Ungarischen Akadémia der Wissenschaften einen Platz erhalten. Das früher so oft gebrauchte pejorative Beiwort: „provinziell" ist völlig ungerechtfertigt: sein geringschätzender Ne­benbegriff ist nicht nur ungerecht, sondern auch sinnlos geworden. Die sich stets vermehrenden Jahr­bücher entsprechen den wissenschaftlichen Zeit­schriften der Provinz, ihr Niveau ist anspruchsvoll und es verleiht ihnen eine besondere Bedeutung, dass ihr Themenkreis stets konkreter, stets klarer umris­sen worden ist. Die Themen der engeren Heimat sind in den Vordergrund gerücht, die Beschreibung neu­erschlossener archäologischer Funde, ihre Interpre­tation, die Bearbeitung von unveröffentlichtem Ar­chivgut und historischem Material, Abhandlungen aus dem Bereich der Kunstgeschichte und der Eth­nographie untersuchen die in den Kreis der Museen und Archive gehörenden Gebiete. Ausser der gesell­schaftlichen Bewegung der heimatkundlichen Samm­lungstätigkeit bildet diese wissenschaftliche Wes­stättenarbeit und anspruchsvolle fachliche Untersuch­ung schon an sich selbst einen bedeutenden Wert, aber sie kann auch dazu beitragen, dass sie das Nive­au der heimatkundlichen Arbeit hebt und stets an­spruchsvoller gestaltet, wodurch sie zu einem ernsten erzieherischen faktor der ständig zunehmenden — jedoch nicht in genügendem Masse geleiteten — Sammeltätigkeit werden kann. In der Reihe der Jahrbücher bildet der Sammel­band „CUMANIA" eine neue undbeachtenswerte An­regung. Infolge des guten Organisationsprinzips der Schriftleitung erfolgt die Mitteilung des Materials je einer zusammenhängenden einheitlichen Sparte band­weise. Der vorangehende Band erörterte eine ganze Reihe von archäologischen Problemen des Komitats Bács und gedenkt auch in Form einer Studie des Ver­dienstes und der Arbeit des Gelehrten János Banner. Der vorliegende Band schöpft in einer dem vorange­henden ähnlicher Tiefe aus dem ethnographischen, folkloristischen Material des Komitats. Man könnte sagen, dass im Band das von fast jedem Gebiete der Ethnographie stammende, noch zu erschliessendc, systematisierbare Material des Komitats Bács unter­sucht wird und beinahe in allen Fällen mit der Annä­herungsmethode. Höchstens wir, Folkloristen könn­ten die ethnographischen Forscher des Komitats noch eigens ersuchen, um dem ethnographischen Material, insbesondere auf dem Gebiete des Einbringes und der Veröffentlichung der Früchte der Volksdichtung eine noch grössere Aufmerksamkeit zu schenken. Wohl sind wir dessen bewusst, dass das Material der Volksdichtung des Komitats Bács minsbesondere in der Tanya-Welt (in den Gehöften der Grossen Un­garischen Tiefebene) nicht vernachlässigt werden darf, und in den kleineren Dörfern können wir noch immer schön vortragende Märchenerzähler, ein­schmeichelnde Melodien und Texte kennende Sän­ger finden. Im Laufe der neuzeitlichen Sammlungen haben wir das Komitat Bács ziemlich vernachlässigt und es wäre ewig schade diesen Zustand auch weiter­hin aufrechterhalten.

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