Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)

Einleitung

Einleitung Die Kirchengeschichte von Baja ist noch völlig unerforscht, es sind aber auch nur wenige, lückenhafte Quellen erhalten geblieben. István Iványi, bekannter Ortschronist des Komitats Bács-Bodrog, schreibt zwar, daß in Baja zu Beginn des 14. Jahrhunderts zwei Pfarreien existiert haben, der eine Pfarrer hieß Máté, der andere Bodor; doch nennt Iványi die Quelle seiner Angabe nicht, und bis heute ist es nicht gelungen, ihre Spur zu finden.1 In Baja konnte es wirklich bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts eine Pfarrei gegeben haben, zwei jedoch kaum, war es jedoch eine von vielen, überwiegend von Kleinadligen bewohnten Ansiedlungen, die sich weder durch ihre Größe noch durch ihre rechtliche Stellung über die sie umgebenden Dörfer herausgehoben hatten. Der erste authentische Beleg über einen Priester in Baja stammt aus dem Jahre 1423- Am 24. Januar dieses Jahres berichtete das Domkapitel von Kalocsa an den König Zsigmond [Sigismund] daß die Zeugenvernehmung in dem Prozeß zwischen dem Abt Pál von Bâta und János Töttös von Bátmonostor durchgeführt wurde. Es war nämlich geschehen, daß ein Fronbauer des Abtes von Bâta Vieh vom Töttös-Besitztum forttreiben wollte; er wurde dabei ertappt und dafür gerädert. Der Abt ließ die Angelegenheit jedoch nicht auf sich beruhen, er erhob Klage beim König, der daraufhin das Kalocsaer Domkapitel damit betraute, mehrere Dutzend Zeugen zu vernehmen. Unter ihnen befanden sich auch die Pfarrer Mátyás von Szeremle und Tamás von Baja (dominus Thomas de dicta Baya), die die Ereignisse „den Darlegungen des Abtes nach” kannten und für ihn aussagten.2 Den nächsten Pfarrer von Baja finden wir 1453 in einem Streit, der um das Zurückhalten des Zehnten entbrannt war. Der Kirche stand nach dem kanoni­schen Recht und den Landesgesetzen der Zehnte von den verschiedenen Natu­ralien zu, den ursprünglich ein jeder zu entrichten verpflichtet war, ohne Rücksicht auf seine gesellschaftliche Stellung, sogar der König aus den Einmah­­men der Kammer. Im 13- Jahrhundert erkämpfte sich der Adel die Befreiung 1 Iványi, István 1889. V. 4. — Iványi hat hier wahrscheinlich seine Quelle mehrfach mißverstanden. Aus dem Jahre 1357 kennen wir einen Miklós Sohn des Bodor, doch er war kein Priester. Zichy Okm. III. 61. — In den Urkunden des Pecser Domkapitels von 1335 und 1336 kommt ein Priester Bodor (Budur) vor, doch ist er Kaplan der Familie Töttös in Bátmonostor. Zichy Okm. I. 479., 486. — In der Urkunde des Pécsvárader Konvents taucht 1328 zum erstenmal ein Pfarrer Bodor auf — offensichtlich ist von derselben Person die Rede —, von dem wir auch wissen, daß er ein Sohn des Othmár ist. Zichy Okm. I. 310. Es ist nicht die Rede davon, daß er Pfarrer von Baja geworden wäre. 2 Zichy Okm. VIII. 89. — Ungarischer Text bei: Kapocs, Nándor — Kőhegyi, Mihály, 1980. 111—113.; Kapocs, Nándor — Kőhegyi, Mihály, 1983.119—121. — Über den Prozeß detailliert Szekfű, László, 1989. 88, 118. 1

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