Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)
Einleitung
bistum gegründet. Ihm waren die unterworfenen Gebiete unterstellt, der Heilige Stuhl betrachtete sogar ganz Ungarn und Siebenbürgen als Missionsgebiet.35 Die Tätigkeit des Oberhirten Marian Ibrisimovich (1647—1650) ist deshalb für uns wichtig, weil er im Verlaufe seiner Firmungsreise auch unser Gebiet besuchte. Von der vom Frühjahr bis zum 12. November 1649 dauernden Rundreise schickte er einen Bericht nach Rom. Aus ihm geht hervor, daß er Anfang Oktober von Szeged nach Monostor, von dort über Baimacho (Bajmok), Jankovazz (Jánoshalma), Milcut (Mélykút) nach Santovo (Hercegszántó) fuhr und unterwegs zahlreiche Gläubige firmte, sich in Szántó sogar einen ganzen Tag extra aufhielt, damit die Katholiken aus der Umgebung auch des Sakraments teilhaftig werden konnten. Von den Belgrader Bischöfen zeichnete sich mit seiner langen Tätigkeit der bosnische Franziskaner Máté Benlich (1651—1674) aus. Von seinen Berichten über die Kirchenbesuche, die ihn oft durch riesige Gebiete geführt haben, berührt uns der aus dem Jahre 1673 näher. Benlichs Weg führte nicht von der Theiß in die Batschka, sondern von Süden nach Norden. Nach Bács und Zombor besuchte er Bajmok, Mélykút, Gara und Hercegszántó; am letzten Ort firmte er besonders viele (1010) Gläubige, offensichtlich deshalb, weil die in den umliegenden Dörfern in der Minderheit lebenden Katholiken sich nach der alten Praxis hier versammelten.36 Daß es derartige gab, geht aus den in den Jahren zwischen 1660 und 1680 datierten Briefen hervor, in denen die Armen aus Csávoly, Gara, Madaras, Roglatica, Kelebia, Szentiván und Bikity sich mit der ungarischen Wache der Festung Fülek über ihre Steuerzahlungen einigen; die Unterzeichner der Schreiben waren „katholische serbische Fronbauern”.37 Da wir aus dem Komitat Bács-Bodrog über kein Defter aus dem 17. Jh. verfügen, können wir uns weder ein Bild von der Herausbildung der Zahl seiner Bewohner noch von seiner nationalen Zusammensetzung machen. Soviel ist gewiß, daß die Südslawen nach den Befreiungskriegen nach Norden zu ziehen begannen. Am 3. Juli 1687 schlug der serbische Hauptmann Petrovits Nobák dem bayerischen Kurfürsten Emanuel Max vor, daß er 10 000 Bewaffnete von den unter dem türkischen Joch stöhnenden Serben zu den kaiserlichen Truppen führen wird.38 Ein Teil traf bald ein, weil Max bereits am 9. Juli katholische Serben der Gunst des Hofkriegstrates empfahl und bat, ihnen drei 35 Galla, Ferenc, 1940. 74-77. 36 Der undatierte, italienisch geschriebene Bericht von Ibrisimovich ist im Archiv des Vatikans in zwei Exemplaren erhalten geblieben. Der im Archiv der Sacra Congregatio de Propaganda Fide vorhandene wurde von Fermendzin Eusebius herausgegeben, 1892. 467—468. Im Material der S. Congr. Concilii: Relationes ecclesiarum wurde im Band „Bellograden” unlängst von Tihamér Vanyó das zweite Exemplar gefunden und herausgegeben: 1971. 327—329. Zwischen den beiden Versionen bestehen geringe Abweichungen, auch in den Daten. Gyetvai, Péter, 1987. 107. — Der Bericht von Máté Benlich: Vanyó Tihamér, 1971. 335-337., Gyetvai, Péter, 1987. 130-131. 37 Hegedűs, Antal, 1981. 38 Reizner, János, 1899—1900. I. 204. 7