Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)

Einleitung

daß in Baja 3 Dschamidiener (Kirchenangestellte), 25 Müstafiz (die Festung verteidigende Janitscharen), 30 Ulufedshi (Reiter) und 8 Topd (Kanoniere) registriert waren.27 Auf den unter türkische Herrschaft gelangten ungarischen Gebieten hörte sehr bald die traditionelle kirchliche Organisation zu bestehen auf.28 Der Mangel an Priestern nahm riesige Dimensionen an, wobei auch die Verbreitung des Protestantismus eine große Rolle spielte.29 Die kritische Situation konnte eini­germaßen nur mit Hilfe der Mönche gelindert werden.30 Den größten Teil der Arbeit übernahmen die bosnischen Franziskaner.31 Die 1622 in Rom gebildete „Sacra Congregatio de Propaganda Fide” stützte sich anfangs in erster Linie auf die — mit türkischer Erlaubnis tätigen — bosnischen Franziskanerklöster.32 Die Franziskaner waren Bettelmönche; sie lebten unter dem Volk, das sie auch erhielt und, wenn es sein mußte, auch verteidigte.33 Wegen ihrer einfachen Lebensweise, ihrer Armut und ihrer ausschließlich seelsorgerischen Tätigkeit wurden sie von den Türken geduldet. Ihre Tätigkeit hingegen war wegen den Räubern oftmals lebensgefährlich.34 Der Missionar in Zivil mit einem Bart, der sich meistens an die Kaufleute aus Raguza und Bosnien anschloß, zog durch die riesige Fläche des eroberten Gebietes und trug zu seiner eigenen Verteidigung eine Waffe. Die Propaganda-Kongregation hat bereits 1624 mit dem Titel Szendrö (Semendria, Smederevo), doch mit dem Sitz in Belgrad, ein Missions-27 Velics, Antal — Kämmerer, Ernő, 1886 —1890. I. 432.; Bácskai, János György, 1943-26. 28 Juhász, Koloman, 1960. 61—69. 29 Szarka, Károly, 1947. 106. 30 Fraknói, Vilmos, 1868 - 1872. II. 41. 31 Galla, Ferenc, 1946. 13—15. — Hier ist kein Raum, und es kann auch nicht unser Ziel sein, in einem kurzen Vorwort die Geschichte der Franziskaner auch nur skizzenhaft zu behandeln. Bei der Sammlung des Materials haben wir zum besseren Verständnis der Ereignisse der Historia Domus jedoch zahlreiche kirchengeschichtliche Werke durchge­sehen. Der Leser findet viele in den Literaturangaben wieder. Hier möchten wir nur auf einige dort nicht vorhandene Werke hinweisen. Adriányi, Gabriel, 1975. ; Balanyi, György, 1927.; Balanyi, György, 1930.; Cherrier, Nicolaus Joannes, 1840—1841.; Csevapovich, Georgius, 1832.; Fermendzin, Eusebius, 1886.; Hermann, Egyed, 1973.; Hervay, Franz, 1982.; Kaizer, Ferdinandus, 1908.; Maas, Ferdinand, 1951 — 1961.; Nagy, Béni, 1913-; Takács, Imre, 1927. ; Valjevec, Fritz, 1945 ;Vanyó, Tihamér, 1935.; Varadino, Franciscus, 1908.; Winter, Eduard, 1962.; Zarnecki, George, 1986. In diesen Büchern ist nicht einmal die Rede davon, daß im Mittelalter oder unter den Türken in Baja ein Franziskanerkloster existiert hätte. Einige Autoren meinen zu wissen, daß in Baja im 15—17. Jahrhundert ein Kloster von ihnen gestanden hätte, doch können sie ihre Behauptung mit keiner einzigen zeitgenössischen Angabe unterstützen. 32 Varadino Franciscus, 1908. 33 Keresztury, Dezső, 1982. 48. 34 Es kam vor, daß die von den Türken verfolgten katholischen Bunjewatzen zusammen mit den sie insgeheim besuchenden Franziskanerpatern in den bei Szabadka gelegenen See von Palics geflohen sind, beim Herankommen der Verfolger im Wasser untertauchten und durch ein Rohr Luft holten. Fermendzin Eusebius, 1892. 343-6

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