Kőhegyi Mihály (szerk.): Historia Domus Bajensis. Chronik des Franziskanerkonvents in Baja. Band 1. 1694-1840 - Bajai dolgozatok 7. (Baja, 1991)

Einleitung

in denen damals Serben gewohnt haben.22 Es gab aber auch ungarische Dörfer. Die Namensliste der Bewohner des benachbarten Monostor (Bátmonostor) ist aus dem Defter von 1578. bekannt,23 ausnahmslos echte Ungarn. Ist vielleicht die kleine Zahl der verbliebenen ungarischen Bevölkerung gemeinsam nach Monostor verzogen? Die 1570 in Baja registrierten 34 christlichen Südslawen — es gab ihrer nur wenige — zahlten pro Kopf 5 ungarische Goldgulden und 56 ungarische Silber­denare. Kaum einige Jahre später, 1578, zahlten nur noch 18 christliche Haus­halte (ein Rückgang um 45%) — als Ergebnis der türkischen Steuerschraube — 11 ungarische Goldforint und 84 Silberdenare Steuern.24 Die Reise des in die Türkei entsandten kaiserlichen Botschafters Hermann Graf Czemin beschrieb dessen Sekretär Ádám Wenner. Als sie 1616 mit dem Schiff die Donau hinunterfuhren, berührten sie auch Baja. Nach Wenner war Baja damals ein armseliges Dorf, das von einer Holzschanze umgeben war.25 Einige Jahre später, 1626, haben sich damals hier (nach der Information des Siebenbürger Fürsten Gábor Bethlen) 300 türkische Reiter und 300 Fußsoldaten aufgehalten.26 Baja gehörte also zu den kleineren Schanzenburgen, die Mehr­zahl seiner Soldaten waren Freibeuter. Die Zahl der wirklich türkischen Soldaten war viel geringer. Das geht aus den Soldlisten in den Jahren 1628 bis 29 der zum Szegeder Sandschak gehörenden Festungen hervor, die darüber informieren, 22 Jemey, János, 1852. I. 275. 23 Halasi—Kun, Tibor, 1964. 51. Obwohl diese Bearbeitung nur eine Auswahl aus dem für unser Gebiet sehr wichtigen Defter publiziert, ist dennoch festzustellen, daß die Mehrheit der Bevölkerung griechisch-orientalische Südslawen sind. — Das gesamte von den Türken beherrschte Gebiet Ungarns gehörte zum serbischen Patriarchat von Ipek (heute Pec). 1594 hatte sich die Situation jedoch grundlegend verändert. Im August dieses Jahres wandte sich der Siebenbürger Fürst Zsigmond Báthory nach einer geheimen Vorbereitung gegen den Sultan Murad III. und verbündete sich mit König Rudolf von Habsburg. Inzwischen schloß er auch mit dem Fürsten der Walachei Mihály Vitéz und den Leitern der serbischen Kirche eine Vereinbarung. Mit Wissen des serbischen Bischofs von Janova (Borosjenő) organisierte der Bischof Vladika Tudor die Südslawen des Gebiets von Nagybecskerek zu einem Heer, und als das Heer Báthorys der Reihe nach Lippa, Arad und Csanád besetzte, überrumpelte Tudors Heer die Türken überraschend, und nach der Einnahme mehrerer kleinerer Befestigungen stürmte er Nagybecskerek. Seit dem Fall von Belgrad im Jahre 1521 war dies der erste serbisch—türkische bewaffnete Zusammenstoß. Der Pascha von Temesvár schlug den Aufstand bald nieder. Nach diesen Kämpfen haben die Türken die dem serbischen Patriarchen von Ipek unterstellten serbischen Kirchen Ungarns immer mehr verfolgt. Urosevics, Daniló, 1969. 35.; Dudás, Gyula, 1896/c. 16.; Vass, Előd, 1989. 180. 24 Vass, Előd, 1989. 177. — Nach dem Defter von 1570 war in vier Siedlungen um Baja (Bátmonostor, Szeremle, Csanád, Ságod) eine rein ungarische Bevölkerung geblieben. Alle liegen unmittelbar an der Donau. Das bekräftigt unseren Verdacht, daß sich die zurück­gebliebene ungarische Bevölkerung in die von den Sumpfgebieten der Donau geschütz­ten, praktisch unzugänglichen Dörfer zurükgezogen hatte. Vass, Előd, 1989. 172—173-25 Matkovic, Petar. 1897. 26 Szilády, Áron — Szilágy, Sándor, 1868 — 1869. I. 475-5

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