Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Diaconescu, Ileana: Garäte und Methoden der volkstümlich-bäuerlichen Fischerei im Südwesten Rumäniens

Die Fischereigeräte oria und Iptasual werden beim Fischen im tiefen Wasser gebraucht, werden auch in der erforschten Zone begegnet. Weil sie nur wenig bei der individuellen Fischerei gebraucht werden, werden wir nicht weiter darüber sprechen. Wir glauben, die Darstellung der volkstümlichen Fischereigeräte der erforschten Zone beendigt zu haben und möchten weiter über uralte Fischereimethoden ohne Geräte sprechen. Wir dürfen über die Fähigkeit des Menschen, sich der Umwelt anzupassen, und alles, was die Natur ihm darbietet, zu gebrauchen, nicht hinweggehen, sonst müssten wir seine mensch­lichen Eigenschaften, die ihn zur heutigen Zivilisation gebracht haben, leugnen. Die Methoden, die der rumänische Bauer bei der Fischjagd gebraucht, können in zwei Kategorien geteilt werden. Das Fischen mit der Hand, das Fischen durch Betäuben. Obwohl diese Methoden langer Zeit nicht mehr angewendet werden, leben sie in der Erinnerung der Menschen, besonders in der Untergebirgszone, welche eine hochinteressante ethnographische Zone ist. Hier begegnet man uralten traditionellen ethnographische, Phä­nomenen. In den kleinen Gebirgswässern, werden die Fische zwischen dem 15 Oktober und dem 6. November, also in der Reproduktionszeit, in den kleinen Teichen an den Baumwurzeln mit der Hand gefangen. Dort wo das Wasser nicht tief ist, wird das Wasser herausgeschöpft (apa se zleia) und die ge­bliebenen Fische werden mit der Hand gesammelt. Besonders malerisch ist das Fischfängen mit dem täfälug (Baumäste mit Blätter an die Waden des Fischers befestigt). Der Fischer geht stromaufwärts, die Fische bleiben an den Ästen hängen und werden sogleich gefangen. Es handelt sich um Fische, die in diesen Gebirgswässern leben, die Gebirgsforellen, Barben und Stichlinge. Die am meisten angewendete Methode — und leider die schädlichste - ist das Vergiften des Wassers mit verschiedenen giftigen Pflanzen, wie zum Beispiel der Klette (lipanul) der in dieser Gebirgszone wächst. Von Ort zu Ort ist das Vorbereiten dieser Pflanze verschieden. Gewöhnlich wird sie Pflanze im Herbst geerntet, ohne Blume, wird mit dem Blei klein gehackt, zum trocknen gelegt und zuletzt im Mörser zerstossen. In manchen Gegen­den wird sie auch im grünen Zustand gebraucht. Das Säckchen (säcateul) mit lipan wird stromaufwärts ins Wasser gelegt, wird mit den Füssen ge­knetet bis ein gelben Schaum entsteht, der die Fische vergiftet. Diese Pflan­ze, im Banat mied genannt oder Fischunkraut (buruiana de peste), war so schädlich, dass man versuchte, sie zu vernichten. Früher gab es im Banat sogar das „Vergiftungsvolksfest der Fische” am 22. Juli. 85

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