Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Diaconescu, Ileana: Garäte und Methoden der volkstümlich-bäuerlichen Fischerei im Südwesten Rumäniens

In den Dörfern an der Donau, wo diese Pflanze schwer zu finden ist, gibt es eine andere Betäubungsmethode der Fische: mit Apothekenerzeug­nisse der heutigen Zeit. Die Einheimischen benützen Anamirta coccus (Cocutele, nuzi indiene, bobite) mit Datura (lavri). Die Mitte dieser Früchte wird herausgenommen und mit roher Schweinsgalle geknetet. Diese Mischung wird in kleine Mais­breikugeln gesteckt. Diese Maisbreikugeln werden ins Wasser geworfen, die Fische fressen sie und betäubt schwimmen sie dann auf dem Wasser: und mit dem Netz (minciogul) werden die Fische gesammelt. Das Betäuben der Fische mit ungelöschtem Kalk ist in allen Dörfern üblich. Der Erfindungsgeist des Volkes brachte es zu der modernsten Art des Fischfangs mit Hilfe des elektrischen Stroms. Der elektrische Draht wird vom Haus bis zum Flussufer gezogen, um den Stiel einer Heugabel gebun­den, deren Eisenteile er berührt, und „die Fische kommen mit dem Bauch nach oben herauf”. In manchen Dörfern nimmt man statt der Gabel eine Stange, an deren Ende ein Brotkörbchen aus Metall befestigt ist, mit dem man die betäubten Fische auch aus dem Wasser schöpft. Wir haben in diesem Referat über die volkstümlichen Fischereigeräte, über die Baumaterialien, die Häufigkeit dieser Geräte und die alten Tech­niken der Fischjagd in der erforschten Zone gesprochen. Natürlich konn­ten wir eine Jahrtausende alte Beschäftigung — die Fischerei —nicht in dem engen Rahmen auseinandersetzen. Die Einheitlichkeit der Geräte und Fischereitechniken auf einem riesen­grossen geographischen Raum ist selbstverständlich, da das Fischen eine der ersten Beschäftigungen der menschlichen Kommunitäten war, denn das Fischen brachte dem Menschen Nahrung. Die Diversifikation der Fischereigeräte wurde von der Verschiedenheit der Fischereistellen und der Fischarten selbst bedingt und brachte den Beweis der jahrtausendelangen Beobachtung und Erfahrung des Menschen. Ein Überblick der Fischereigeräte und - methoden wird uns bestätigen, dass im letzten Jahrhundert keine neuen Geräte gebaut worden sind, son­dern dass die alten als neue Varianten modernisiert weiter gebraucht wer­den, oder dass das Baumaterial ein anderes ist. Die Persistenz der alten Fischereigeräte in der erforschten Zone ist dem Relief zu verdanken und den historischen Ereignissen. Hier und auch in dem grössten Teil Rumäniens ist das Fischen von secundäre Bedeutung im Vergleich zur Agrokultur und Hirtenschaft. 86

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