Solymos Ede (szerk.): Studien zur europäischen Traditionellen Fischerei - Bajai dolgozatok 3. (Baja, 1976)

Barabás, Jenő: Zur Problematik des Fischereiatlas

Forschungsnetz auf einer geographisch richtigen Karte lückenhaft erschei­nen würde. Grosse weisse Flecken würden nicht nur aus ästhetischen Grün­den störend wirken, sondern zugleich das Erkennen von bestehenden Ver­bindungen erschweren. So ist ratsam, bei der Erstellung eines Fischerei- Atlas nicht mit einer gewöhnlichen geographischen Grundkarte zu arbeiten. Man wird eine den speziellen Ansprüchen gerecht werdende Variante ent­wickeln müssen. Einige Möglichkeiten seien in der Folge vorgestellt. Man könnte z. B. eine Grundkarte ausarbeiten, die räumlich ein nur annährend richtig angelegten Wassernetz darstellt und die Trockenflächen weglässt, bzw. verkleinert wiedergibt. Eine solche Lösung würde eine hyd­rographisch richtige, zugleich aber eine geographisch unrichtige Karte be­deuten. (Europa — um diesen Kontinent geht es uns ja — würde zusam­mengedrängt und verzerrt aussehen.) Die Realisierung einer solchen Grund­karte in einem quadratischen Netz ergäbe ein geographisch völlig abstrak­tes Bild, was für unsere Zwecke jedoch bedeutungslos wäre. — Eine andere Möglichkeit, bei der das geographisch richtige Kartenbild erhalten bliebe, wäre es, eine gewöhnliche Grundkarte von sehr kleinem Massstab zu wählen. Die fischereilosen Flächen erscheinen dadurch klein und können nicht als Forschungslücken missverstanden werden. Wie man sieht wird man sich also zuerst Gedanken über die Form der Grundkarte zu machen haben. Die Beiziehung von Geographen erscheint mir hierbei als unerlässlich. Auch der vielleicht schon 1976 erscheinende Ethnologische Atlas von Europa könnte eine Orientierungsmöglichkeit sein, denn die kartographische Wie­dergabe der wichtigsten Gewässer spielte bei den Beratungen der Länder­vertreter eine grosse Rolle. Wie bei jeder wissenschaftlichen Forschungsarbeit steht man auch bei der Erstellung eines Atlasses von besonderer Art vor dem Problem der Selektion. In unserem Fall des Fischerei-Atlas wird man sich also fragen müssen, welche Gewässer in mehrerer Hinsicht als die wichtigsten im Atlas Berücksichtigung erfahren sollen. Alle Gewässer, vor allem kleinsträumige Forschungsgebiete in die Atlas-Grundkarte aufzunehmen, ist unmöglich! Natürlich reizt auch die kleinste Kleinigkeit die Neugier und den Forscher­geist des Wissenschafters, doch persönliche Emotionen müssen bei der Atlas-Planung hintangestellt werden. Ein zu weit abgesteckter Themenkreis geht auf Kosten der Übersichtlichkeit. Man sollte also vor allem auf solche Forschungsthemen verzichten, die — in der Karte realisiert — auf Grund ihres vereinzelten Auftretens unbedeutend erscheinem würden. Eine weitere Planungsfrage rein kartographischen Charakters ist das Problem der Unterscheidung zwischen Meeresfischerei und Binnenfischerei (= Fluss und Binnenseefischerei). Es wird daher zu klären sein, ob man 47

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