Bánkiné Molnár Erzsébet: Polgárok Kiskunfélegyházán 1890–1913. Bürger in Kiskunfélegyháza 1890–1913. (Studia Folkloristica et Ethnographica 38. Debrecen, 1996)

Bestandteile des teueren Gesellschaftslebens (das mit Festen verbun­den ist), sind die Soupers mit mehreren Gerichten. Eine der wich­tigsten Motivationen dieser Soupers ist die Wille der Erfüllung. Die Bestrebung, das der Herkunft, dem Beruf gebührende Prestige zu be­wahren, kann auch im Menü der Bankette beobachtet werden. Die Gesellschaft bestand z.T. aus den Verwandten, z.T. aus den Be­kannten, aus den Arbeitsbeziehungen, aus den Freunden vom Jagd­gebiet oder Verein. Die aus der Fremde gekommene Frau, deren Aufgabe die Organisierung dieser Bankette war, achtete sehr darauf, daß sie sich den lokalen Sitten anpaßt. Sie schrieb genau das Menü und die Servierung der Soupers auf, wo sie als Gast war, und die sie als Onentationsmuster betrachtete. Ihre Aufzeichnungen hilfen ihr dabei, daß sie in ihrem eigenen Haus nicht unterliegt, und sich die Kosten den Sitten entsprechend kompensieren. Nach dem Tagebuch waren die wichtigsten Mustergeber ihre Schwägerin Szidónia und eine bestimmte Anna. Die Bankette von Frau Szidónia Hoffer waren ihrer gesellschaft­lichen Lage entsprechend solche Gelegenheiten, wo nicht nur das Elite der Kleinstadt, sondern auch eingeladene Gäste aus „fremden" oberen Beamten- und Offizierkreisen erschienen. Jedes Gericht im Menü Josephstag kann noch in weiteren Untergerichten geteilt werden, die selbst spezielle Fleischgerichte sind. Diese Speisen werden durch die Qualität der aufgetischten Fleischsorten, durch die Zubereitungsart und durch die festliche Servierung besonderer als die alltäglichen Abendessen. Als Ergänzung wurden eigenartige Süßig­keiten dazu gegeben. Die Getränke werden leider nicht erwähnt, obwohl es sich aus anderen Quellen herausstellt, daß sie unentbehr­liche Bestandteile dieser Soupers waren. Ohne das Menü zu analysieren - der Leser bekommt ja ein ge­naues Bild davon aufgrund der Aufzeichnungen des Tagebuchs -, stellen wir nur einige Behauptungen über die verwendeten Zutaten fest. Die Zutaten der schon behandelten „bäuerlichen" alltäglichen Ernährung mit den „bürgerlichen" Verzehrungsbräuchen der Bankette vergleichend, können im alltäglichen Gebrauch völlig unbekannte Zutaten endeckt werden. Unter den Fleischwaren gehören das Rind- und Kalbfleisch hier­her, bzw. die Speisen, die aus ihren beliebten Teilen: aus Lenden­stück und Kalbschinken gemacht wurden. Auch die Fische und Wild­tiere waren beliebt. Das Huhn erscheint auch in der alltäglichen Er­nährung, es wird durch die besondere Zubereitung festlich: mit 223

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