Bánkiné Molnár Erzsébet: Polgárok Kiskunfélegyházán 1890–1913. Bürger in Kiskunfélegyháza 1890–1913. (Studia Folkloristica et Ethnographica 38. Debrecen, 1996)

Ernährungssitten, Grundstoffe Aufgrund des Tagebuches können die alltäglichen Speisen von den festlichen, das Essen der Dienerschaft von dem der Familie Hof­fer gut abgetrennt werden. In der Lebensführung der Familie spielten die gelegentlichen Feste, gesellschaftliche Beisammensein. Abend­essen eine wichtige Rolle, und das Menü unterschied sich völlig von den üblichen alltäglichen Speisen. Die im gesellschaftlichen Leben gewöhnlichen Abendessen mit mehreren Gerichten erinnern einen gar nicht an die sparsame Lebensführung der Alltage. In der Küche von Hoffer trafen sich zwei verschiedene Welten: die bäuerliche Welt der Alltage und die bürgerliche, prachtvolle, den Prestigekonsum spiegelnde Welt. Die grundlegenden Grundstoffe beider Ernährungsweisen sind unter den Aufzeichnungen zu lesen, sie wurden ja jedes Jahr in beinahe derselben Menge verwendet. Neben den Mengenaufzeich­nungen schrieb Frau Róza auch die Preise, die zur Aufwendung ausgegebenen Grundstoffe und die Vorräte auf. Über die Anwendung des Fettes wurde schon im Zusammenhang mit dem Schweineschlachten geschrieben. Es gibt keine Angabe da­für, daß es mit Pflanzenöl gekocht wurde. Bei einigen Speisen wur­den Butter oder Gänsefett statt Schweinefett verwendet. Zum Brot­backen wurde eine Mischung halb aus Butter, halb aus Gänsefett manchmal angewendet. Mehrere Mehlsorten wurden gemahlen: aus Weizen Brot- und Knetenmehl, aus Roggen Roggenmehl. Das Brot wurde zu Hause, getrennt für die Familie, getrennt für die Dienerschaft gebacken. Zum Vorteig wurde Hefe oder ein zu Hause gemachtes Mittel, sog. „Paar" (ung. pár; eine Art Sauerteig, d.h. die Kleie und der andere Stoff bilden ein Paar) verwendet. Das Mahlen geschah im 220

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