Bánkiné Molnár Erzsébet: Polgárok Kiskunfélegyházán 1890–1913. Bürger in Kiskunfélegyháza 1890–1913. (Studia Folkloristica et Ethnographica 38. Debrecen, 1996)
Das erste Schwein wurde am Ende November oder im Dezember, aber noch vor Weihnachten, das letzte im Februar geschlachtet. Da das Fett in der Ernährung der Familie ein lebenswichtiges Mittel war, da sie alles mit Fett kochten, kauften sie die großen, fetten, 200-230 kg schweren Schweine. Sie schlachteten nur sehr selten ein Ferkel oder ein kleines Schwein von 160 kg. Auch aus den Beschreibungen des Tagebuches stellt sich heraus, wie wichtig die Vorbereitung war. Das dehnte sich auf die Vorbereitung der nötigen Geschirre und des Wassers - da es noch kein Wasserleitungswasser gab - aus, sogar bei der Aufbewahrung der Seifenlauge wurde darauf geachtet, daß es etwas gibt, mit dem die nötigen Holzgefässe zum Schweinschlachten ausgescheuert werden können. Unter den Lebensmitteln aus dem Schweineschlachten ist das Fett das, was ganz genau nach den Sorten aufgeschrieben wurde. Es wurden 4-500 icce Fett jährlich verzehrt, das in Fäßchen zuerst im Getreidespeicher ausfrieren gelassen wurde, dann seit April im sog. Lattenkeller aufbewahrt wurde, damit es nicht ranzig wird. Es wurden Grützwurst und für die Familie etwas gesalzener Speck gemacht Schinken gebeizt, die Schulblätter, die Wurst und das Rippenfleisch geräuchert. Der Speck und das Fett der Dienerschaft wurden getrennt gespeichert, aber auch das gekochte und Darmfett wurde verzehrt. Aus den Abfällen und Grammeln wurde Seife gesiedet. Es gibt keine Angabe dafür, daß die Grammeln außer der Grammelpogatsche zu einer anderen Speise oder selbständig verzehrt wurden. Die Sittenartigkeit erscheint nicht nur in den Alltagen, sondern auch in den Festtagen. Die Vorbereitung auf das Fest wurde fast zum Teil des Festes. Sie ist sein untrennbares Zubehör, das z.T. der subjektiven Abstimmung, z.T. der glatten Abwicklung der Rituale des Festes dient. Das ist in der mehrmals vorkommenden Aufzeichnung über die Vorbereitung vor Weihnachten gut zu spüren. Die Aufstellung des Weihnachtsbaumes erwähnt Frau Róza 1900. Der in Kecskemét gekaufte Baum wurde in einen Kübel mit grünem Papier gestellt. Der Preis des Baumes entsprach dem Preis von drei Kilo Speck. Über seine Verzierung gab es leider keine Aufzeichnungea Desto ausführlicher wird das Kuchenbacken, das unter den festlichen Vorbereitungen jahrelang ausgehoben wurde, beschrieben. Die aus Hefeteig gemachten geflochtenen und runden Kuchen, die Nuß- und Mohnbeugel sowie der Gitterkuchen mit Marmelade waren unweglaßbare Teile des festlichen Essens nicht nur zu Weihnachten, sondern auch zu Ostern, zum zweiten größten Fest des Jahres. 217