Bárth János (szerk.): Szavak szivárványa. A 6. Duna-Tisza közi nemzetközi néprajzi nemzetiségkutató konferencia (Baja, 2005. július 13-14.) előadásai (Baja - Kecskemét, 2006)
Kustár Rozália: A népi gyógyítás hagyományai a német nemzetiségű Hartán és a szlovák Dunaegyházán
Rozália K u s t á r Die Traditionen der volkstümlichen Heilung in Hartau Ungardeutscher und in Dunaegyháza slowakischer Bevölkerung- Auszug -Diese Mitteilung enthält die Zusammenfassung des 1995 und 2005 in Dunaegyháza sowie 2005 in Hartau gesammelten Materials. Die sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Dunaegyháza und Hartau niederlassende slowakische bzw. deutsche Bevölkerung brachte eine volksümliche Heilung mit, die in der mittelalterlichen Praxis der Ausgangsgebiete wurzelte. Die meisten veröffentlichten Heilmethoden sind im Donau-Theiss-Zwischenstromland allgemein bekannt. Es gibt aber einige Elemente, die durch die verschiedenen Traditionen der verschiedenen Nationalitäten verstärkt wurden. Diese abszusondem ist sehr schwer, und - eben wegen mangelhafter Angaben - in den meisten Fällen auch nicht ganz eindeutig. Im Kreise der Hartauer lebt die Figur der Kräuterfrauen mehr, die sich sowohl mit Bleigiesserei und Heilung mit Kräutern als auch mit Gesundbeterei beschäftigten. In Dunaegyháza gibt es aber mehrere Angaben fur Anwendung des menschlichen Harnes. In Ungarn ist die Tradition des sog. Nabelziehens (navlci) lieber nur in den ungardeutschen Dörfern bekannt. In mehreren Hartauer Familien wird dieser Prozess auch heute noch angewendet. In Dunaegyháza wurde aus Holunderblüte Tee gemacht, man hielt aber Holunderbeer für giftig, und hat nie Marmelade daraus gekocht. In Hartau wurde dagegen fast nie Holundertee getrunken, aber oft Holundermarmelade gegessen, und in vielen Texten der Gesundbeterei erscheint diese Pflanze. Die Autorin teilt in dieser Studie jene Heilmethoden mit, die in den beiden Siedlungen allgemein bekannt und bis zu der nächsten Vergangenheit angewendet waren, bzw. bis heute angewendet sind. 150