Levéltári Közlemények, 77. (2006)

Levéltári Közlemények, 77. (2006) 2. - KÖZLEMÉNYEK - Miskolczy Ambrus: Az „ismeretlen” Széchényi Ferenc „ismert” munkálata a Habsburg birodalom hungarizálásáról / 13–53. o.

Miskolczy Ambrus: Az „ismeretlen" Széchényi Ferenc „ismert" munkálata und dem Papier Gelde immer tiefer, und tiefer herabgesunkene Staats-Credit, neuen, und wieder neuen, und unter verschiedenen, auch drückenden Titeln ausgeschriebene Steuer in den deutschen Erbländern nothwendig, aber auch lästig machte, und der unga­rische Bauer die 51. Rubriquen, in welche seine Contribution getheilt ist, eben so gern in eine reducirt sähe, als es der Edelmann wünschet, daß seine Subsidien auf eine sichere Clavis gebaut würden, so dürfte itzt der günstige Augenblick seyn, die Völker der Mo­narchie bey dem, diesetwegen abzuhaltenden Reichstage, dahin zuvermögen, daß Sie neuerdings den Boden, und zwar nur diesen zur Besteuerung annehmen, da ein jeder andere Steuerfuß unsicherer, unbestimmter, und wegen der Verschiedenheit der Provin­zen an ihrer Lage, Erzeugnissen und Verhältnissen etc. auch weniger zu dem allgemei­nen Endzweck, «dem Verein nämlich aller Völker in ein System» führen dürfte. — Frankreich arbeitet 85 jetzt an der Einführung dieses Systems, und wenn sie es nach den Acht Jahren, die sie sich zur Beendigung des 86 Ausmaasses seiner Länder bestimmte, auch begründen wird, so bleibt sie für ewige Zeiten auch unüberwindlich, da den Men­schen nichts fester, nichts inniger an ein Land bindet, als in welchen er nach bestimmten Grundsätzen, und nicht nach willkürlichen besteuert, und aus Furcht einer neuen, und ungewissen Abgabe unterworfen zu werden, gleichsam gezwungen wird, oft die nüz­lichsten Unternehmungen an Industrie, und Speculation fahren zu lassen. — Wie glück­lich? wie ihren 87 Souverain, und ihrem Staate ergeben müßten erst die oesterreichischen Völker werden, wenn sie nebst so einem bestimmten Steuerfusse noch auch ihre Reichstage, und (wie es oben gemeldet wurde) ihre Theilnahme an der Gesetzgebung, und ihrer Besteuerung von der Güte ihres Fürsten erhielten? leicht würde es alsdann in so einem Reichs-Tage nach einem bereits festgesetzten Steuerfusse seyn, jeden extraordi­nairen Bedarf, den unvorgesehene Umstände herbey führen dürften, zu untertheilen. — Eine jegliche Provinz wüßte die Summa der urbahren Gründe, die sie einschließt, sie wüßte, was auf einem 88 derselben von dem ordinairen Bedarfe des Staates ruhe; wüßte endlich auch, was, und wie viel von der neuen extraordinairen Steuer auf sie, nach dem Maasse ihrer urbaren Felder zu fallen habe? und so wie sich alle Völker der Monarchie im Reichstage ueber die Vertheilung derselben gegenseitig abgefunden haben würden, so würden sich auch die Stände der einzelnen Provinzen, in ihren häuslichen Landtagen nach eben dem Maasstabe unter sich abfinden. •— Ungarn hätte besonders (wenn näm­lich der Grund-Steuerfuß angenommen würde) einen Vorsprung vor den übrigen Pro­vinzen in Bezug auf die vorgeschlagene Ausmessung des Landes, da in demselben be­reits die meisten Urbarial Ausmessungen beendigt, das Dominieale vom Rusticale ge­trennt, in Joche, nach ihrer Qualität eingetheilet, und classificirt, und von der dirigiren­den Landes-Stelle bestättigt sind, mithin zur volkommenen Ausmassung des Landes (wozu auch die Görögische Charten der einzelnen Gespannschaften, und die Universal Charte des Oberst-Lieutenant Lipszky viel beytragen würden) nichts mehr mangelt, als nur noch die Ausmessung der Praedien, und der Besitzungen kleinerer Grundherrn. Ich lasse zu, daß auch dieser Steuerfuß in Rücksicht der Verschiedenheit der Grund­eigenschaften vielen Hindernissen unterliege, und daß diese Hindernisse, so wie unter Kaiser Joseph IIü nur um so mehr anwachsen dürften, als man tiefer in ihre Auseinan­dersetzung dringen und bey der Qualificierung der kaum zubestimmenden Mannigfal­85 Második fogalmazványban: arbeitet eben jetzt. 86 Második fogalmazványban: Beendigung der. 87 Második fogalmazványban: ihrem. 88 Második fogalmazványban: einem jeden. 39

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