Levéltári Közlemények, 70. (1999)

Levéltári Közlemények, 70. (1999) 1–2. - KÖZLEMÉNYEK – TANULMÁNYOK - K. Lengyel Zsolt: Neoabsolutismus-Probleme : verwaltungsgeschichtliche Aspekte zum Fall Ungarn = Neoabszolutizmus-problémák : közigazgatástörténeti szempontok Magyarország esetéhez / 79–105. o.

Zsolt K. Lengyel: Neoabsolutismus-Probleme 95 Hofrat in der Ofener Statthaltereiabteilung — diente; er sei auch in sprachlicher Beziehung mit Kenntnissen »gerüstet, die für den Statthalterei Vice-Prásidenten in Kaschau wünschenswerth erscheinen, da er der slawischen Sprache vollkommen máchtig, und selbst im Ungarischen geniigende bewandert ist, um eine leichtere Conversation in der letzteren Sprache führen zu können«. Wáhrend seiner mehrjáhrigen Tatigkeit in Ungarn habé er »sich mit den Eigenthümlichkeiten des Landes, der Anschauungsweise der verschiedenen Bevölkerungsschichten und mit den wahren Bedürfhissen« der Bürger »náher vertraut« gemacht. Er sei dank seiner Ehe mit der Schwester des Brünner GroBhándlers Ritter von Herring vermögend. Albrecht meinte, »allfállige Bedenken, daí3 Poche wegen der nicht adeligen Geburt seiner Gattin für eine reprásentative Stellung nicht ganz geeignet sei«, ausgeráumt würden durch dessen »ausgezeichnete GescháftskenntniB, Vertrautheit mit den Administrations­normen«, Kenntnis der ungarischen Sprache und der »deutsch erblandischen Normen« — Eigenschaften, die »unter den dermaligen PersonalverháltniBen unumganglich« 122 seien. Poches Ernennung war unmittelbar mit zwei weiteren Personalentscheidungen verbunden. Zum einen war seine Nachfolge in Ofen zu regein, zum anderen muBte er sich für Kaschau gegenüber einem ungarischen Gegenkandidaten durchsetzen. Erzherzog Albrecht hatte namlich an zweiter Stelle, aber immer noch als ernsthafte Alternative Eduárd von Cseh, den Komitatsvorstand von Baranya mit Sitz in Fünf­kirchen vorgeschlagen, weil dieser seit 1832 im Staatsdienst »vorzügliche Fáhigkeiten, erprobte politische Gesinnungen« und die notwendigen Sprachkenntnisse nachgewiesen und sich unter die »ausgezeichnetsten Beamten des Landes« eingereiht habé, zudem wohlhabend sei. Auch Bach erkannte diese Vorzüge an, meinte aber, da6 Poche »ein tüchtigerer Geschaftsmann sei, und eben mit Rücksicht auf seine seltenen Detail­KenntniBe und Erfahrungen in den verschiedenen Zweigen der öffentlichen Adminis­tration, dann auf die Festigkeit seines Willens und auf seine Ausdauer in der Durchführung von langwierigen stufenweisen MaBnahmen vorzüglicher als Cseh sich dazu eigne, um [...] auf die Ordnung der verfahrenen Verwaltungszustande [...] fördernd« einzuwirken. Da anderswo keine höhere Stelle frei war, entschieden Bach und Albrecht, Cseh an seinem Dienstort zu belassen — so hatte er wenigstens keine Übersiedlungskosten zu tragen und könnte sich weiterhin seinem Grundbesitz in der Baranya widmen —, auBerdem ihm ausgleichsweise den Titel und Dienstcharakter eines Hofrats zu verleihen. 123 Vom Nachfolger Poches in Ofen wurden unter anderem ungarische Sprach­kenntnisse verlangt. Die Bevölkerung jenes Verwaltungsgebiets sei überwiegend ungarischer Zunge, und der Anzustellende müsse, so der Innenminister, bei Verhin­derungen der Statthaltereileitung selbst die Geschafte führen, das heiBt, »mit den 122 ÖStA AVA MI Pr 4, Kt. 245, 1856:2823. Bach an Kaiser, Wien, [Tag unkenntlich durch Brandschaden der Akté], Marz 1856. Kaiserliche Genehmigung ebenda, Wien, 28. Marz 1856. Unter den Beilagen ad 1856:2823. Albrecht an Bach, [Ort und Tag unkenntlich durch Brandschaden der Akté, wohl Ofen], Február 1856. 123 ÖStA AVA MI Pr 4, Kt. 245, 1856:2823. Bach an Kaiser, Wien, [Tag unkenntlich durch Brandschaden der Akté], Marz 1856. Kaiserliche Genehmigung ebenda, Wien, 28. Marz 1856. Unter den Beilagen ad 1856: 2823. Albrecht an Bach, [Ort und Tag unkenntlich durch Brandschaden der Akté, wohl Ofen], Február 1856.

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