Levéltári Közlemények, 70. (1999)

Levéltári Közlemények, 70. (1999) 1–2. - KÖZLEMÉNYEK – TANULMÁNYOK - K. Lengyel Zsolt: Neoabsolutismus-Probleme : verwaltungsgeschichtliche Aspekte zum Fall Ungarn = Neoabszolutizmus-problémák : közigazgatástörténeti szempontok Magyarország esetéhez / 79–105. o.

ZsoltK. Lengyel: Neoabsolutismus-Probleme \Q\ anspruchs nachvollziehen, von dem dieser Abschnitt im allgemeinen handelt. Aufgrund der lokálén Nationalitatenanteile stufte die Regierung die Verwaltungsgebiete Pest­Ofen und GroBwardein mit ungarischer, Ödenburg mit deutscher und PreBburg sowie Kaschau mit slawischer Dominanz ein. 155 Dementsprechend wurden Bewerber deutscher oder slawischer Mutter- oder Umgangssprache für Anstellungen im Ödenburger, PreBburger und Kaschauer, solche mit ungarischer für die anderen beiden Distrikte eingeplant. 156 Einer, der im Ungarischen »etwas«, im Ruthenischen aber um so mehr bewandert war, kam ins Komitat Marmarosch, 157 jener, der »allein in der magyarischen Sprache einige Uibung« besaB, zur »Behörde der gröBtentheils von Magyarén bewohnten Abauj-Tornaer Komitats« im gleichen Kaschauer Verwaltungs­gebiet. 158 Einem anderen mit Dienstort im nördlichen Teil des GroBwardeiner Ver­waltungsgebiets wurde es hoch angerechnet, daB er nicht nur der ruthenischen Sprache machtig sei, sondern auch deutsch verstehe. 159 In Nationalitatengebiete versetzte Beamte, die nur des Deutschen kundig waren, setzten sich Beanstandungen durch die Vorgesetzten aus. 160 Schon diese wenigen Fálle mögen verdeutlichen, daB die Bach­Husaren die Landessprache nicht aus der Verwaltung verdrangen sollten. Die Kenntnis des Ungarischen erhöhte sogar stellenweise die Bescháftigungschancen, da sie den Kandidaten in mehreren Verwaltungsgebieten einsetzbar machte. 161 AuBerdem war sie eine Grundbedingung für die »Vertheilung der Rathe und Sekretare« nach dem vom Militar- und Zivilgouvernement gewünschten Prinzip, »daB einem der ungarischen Sprache nicht kundigen Rath ein Sekretar zugetheilt werde, welcher ungarisch kann, und die dieser Sprache nicht machtigen Sekretare zu Rathen kommen, die ungarisch können«. 162 Da Ungarischkenntnisse nicht »mit einiger Beruhigung« in der genannten alternativen Weise zu berücksichtigen waren — mai fehlten die Rate, mai die Sekretare dazu 163 —, erlangten sie in allén Dienstbereichen eine gewisse Unentbehrlichkeit. Folglich wurde es mit kritischem Unterton vermerkt, wenn ein Statthaltereikonzipist »der slavischen Sprache vollkommen máchtig« war, es aber nur »zum Verstehen der ungarischen Aktén gebracht« oder darin »nur unbedeutende Fortschritte gemacht« hatte; Bach schrieb denn auch mit Bleistift am Rande des dazugehörigen Neubeset­zungsvorschlags: »wie steht es mit dem Ungarischen?« 164 Ungenügende Deutsch­is5 TÓTH, j >( 32 Vgl. Uebersicht des Bevölkerungsstandes des Kronlandes Ungarn im Jahre 1850 nach der ümtlichen Volkszühlung. Ofen, 1851; Bevölkerung und Viehstand von Ungarn, nach der Zahlung vom 31. October 1857. Wien, 1859. 156 Z. B. ÖStA AVA MI Pr 4, Kt. 236, 1850:1832; Kt. 237, 1851:1781. Vgl. bestatigend BENEDEK, G., 64; TÓTH, T., 31. 157 ÖStA AVA MI Pr 4, Kt. 249,1857:8 8 81. B ach an Kaiser, Wien, 8. September 1857. 158 MOL AL, D 46, Kt. 122, 1854:19442/3640 in Stamm 1854:13824. Christian Freiherr von Kotz an Militár­und Zivilgouvernement, Kaschau, 6. Október 1854. 159 MOL AL, D 46, Kt. 116,1854:9772/1998. 160 ÖStAAVAMIPr4, Kt. 237,1851:2497. 161 ÖStA AVA MI Pr 4, Kt. 246, Signatur verbrannt, Aktenzeichen des Militar- und Zivilgouvernements: 1856:2605/682. 162 MOL AL, D 46, Kt. 112, 1853:13289/4646. Militar- und Zivilgouvernement an Stephan Privitzer [interimistischer Chef der Statthaltereiabteilung Ödenburg], Ofen, 24. Juli 1853 (Konzept). 163 MOL AL, D 46, Kt. 112, 1853: 16940/6057. Privitzer an Militar- und Zivilgouvernement, Ödenburg, 31. Augustl853. 164 ÖStA AVA MI Pr 4, Kt. 246, Signatur verbrannt, Aktenzeichen des Militar- und Zivilgouvernements: 1856:2605/682.

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